London – Die britische Regulierungsbehörde Ofcom hat den Rechtsstreit gegen einen Radiomoderator gewonnen. Dieser hatte in seiner Sendung einen Politiker als „Gesundheits-Nazi“ und „ignorantes Schwein“ beschimpft.
Der Radio-Moderator Jon Gaunt hat einen Rechtsstreit mit der britischen Regulierungsbehörde Ofcom verloren. Gaunt hatte im Jahre 2008 in einer Sendung den Stadtrat Michael Stark beleidigt. Dieser hatte gefordert, dass Raucher keine Kinder adoptieren dürften. Gaunt hatte daraufhin den Politiker als „Gesundheits-Nazi“ und „ignorantes Schwein“ beschimpft. Nach einer Welle der Empörung hatte der Sender Talksport den Moderator entlassen.
Die Ofcom hatte daraufhin 53 Beschwerden über Gaunts „repressive“ und „einschüchternde“ Aussagen bekommen und dem Moderator vorgeworfen, gegen die Rundfunkrichtlinien verstoßen zu haben. Nach seiner Entlassung bei Talksport zog Gaunt auch gegen die Ofcom vor Gericht.
In ihrem Urteil, sagten die High Court Richter nun: „Die Sendung war zweifellos höchst beleidigend für Herrn Stark und war ebenso geeignet, die Hörerschaft zu verletzen.“ Der Verteidiger von Gaunt hatte gesagt, dieser habe das Wort nur verwendet, um jemanden zu charakterisieren, der einem Anderen seine Meinung aufzwingen wolle. Gaunt habe den Begriff „Nazi“ nicht im historischen oder ideologischen Kontext verwendet.
Die Richter kritisierten Gaunt aber dafür, dass es für diese Beleidigungen keinen sachlichen Grund gegeben habe und gaben der Ofcom Recht. Ein Ofcom-Sprecher sagte nach der Urteilsverkündung: „Wir sind sehr erfreut, dass der High Court erkannt hat, dass unsere Entscheidung richtig war.“ Das Parlament habe der Ofcom die Pflicht auferlegt, allgemein anerkannte Standards für den Rundfunk anzuwenden.
Gaunt hat nach seiner Entlassung bei Talksport einen neuen Job gefunden. Nun präsentiert er mit Sun Talk eine Online-Radioshow für News International. [mw]
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