ARD und ZDF weisen VPRT-Kritik zurück

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Stuttgart/Mainz – ARD und ZDF haben die Kritik des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) zurückgewiesen – VPRT-Präsident Jürgen Doetz hatte den öffentlich-rechtlichen Sendern „Wettbewerbsverzerrung“ vorgeworfen.

„Je breiter ARD und ZDF aufgestellt sind, desto schwieriger sind unsere Wachstumschancen“, erklärte Jürgen Doetz vergangene Woche DIGITAL FERNSEHEN (DF berichtete). Zuvor hatte der VPRT-Präsident die „in Deutschland einzigartigen Wettbewerbsverzerrungen durch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten“ kritisiert (DF berichtete).
 
„Wenn nach mehreren Rekordjahren in Folge RTL Deutschland auch in Zeiten der Wirtschaftskrise schwarze Zahlen schreibt und nach Unternehmensangaben
weiterhin die Cash-Cow der RTL Group ist und Pro Sieben Sat 1 aufgrund der positiven Entwicklung des Fernseh-Werbemarktes das Jahr 2009 mit einem Reingewinn von fast 150 Millionen Euro abschließt, dann fällt es schwer, eine Schieflage oder Wettbewerbsverzerrungen zu erkennen“, wies ein ARD-Sprecher die Kritik nun nach Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN zurück. Jeder zweite Euro von RTL werde in Deutschland verdient und die Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe habe ihren Gewinn trotz einer enormen Schuldenlast von 3,3 Milliarden Euro, die den Konzern durch den Zukauf der skandinavischen SBS-Gruppe belastet, erwirtschaften können.
 
„Die ARD trägt mehr denn je in einer von Konzentrationstendenzen und der Verschlüsselung von Inhalten geprägten Medienlandschaft dazu bei, für alle Bürger vielfältige und vor allem journalistisch geprägte Angebote frei zugänglich anzubieten“, so der Sprecher. „Es sind regionale und nationale Inhalte von einer Qualität, die einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag zu unserem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Diskurs leisten.“
 
Nach Ansicht des VPRT-Präsidenten haben auch die Drei-Stufen-Tests zu keiner Veränderung geführt und die öffentlich-rechtlichen sollten sich an der BBC orientieren – „Dort gibt es die Haltung: ‚Wir machen nicht alles, was wir dürfen, sondern das, was nötig ist.'“, erklärte Doetz. „Die BBC unternimmt jetzt unter öffentlichem Druck eine Bereinigung ihres Onlineangebots, ein Vorgang, den ZDF und ARD klugerweise bereits weit vor Ablauf der Frist für die Drei-Stufen-Tests abgeschlossen haben. Bei dieser ‚Depublikation‘ lahmt die BBC deutlich hinterher“, erklärte ein Sprecher des ZDF. „Im übrigen wären wir froh, wenn wir all das machen dürften, was die BBC mit ihren kommerziellen Armen tut“, so der ZDF-Vertreter weiter. [cg]

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