Astra: Positive Resonanz auf Sex-Sender-Verzicht

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Leipzig – Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) und der Satellitenbetreiber Astra haben den Verzicht auf die Ausstrahlung von Sex-Sendern vereinbart. Die Resonanz sei durchweg positiv.

„Unsere Initiative ist auf durchweg positive Resonanz gestoßen“, teilte Astra auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN mit. Die KJM hatte den Satellitenbetreiber im Rahmen einer Iniative zum freiwilligen Verzicht auf Ausstrahlung zahlreicher Sex-Sender bewegt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). „Wir wollten als neutraler technischer Dienstleister unserer Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen gerecht werden und haben uns deshalb dazu entschlossen, den geltenden Jugendschutzrahmen durch eine eigene Initiative zu ergänzen und zu stärken“, teilte Astra mit.
 
Immer wieder wurden die frei empfangbaren sogenannten erotischen Standbildkanäle kritisiert, die 24 Stunden am Tag mit eindeutigen Bildern zum Anruf bei kostenpflichtigen Erotik-Hotlines animieren. Zu solchen Erotikangeboten im Satellitenfernsehen sind in den letzten sieben Jahren direkt bei der KJM 30 Beschwerden eingegangen – zahlreiche weitere haben die Landesmedienanstalten erreicht. Immerhin können Kinder und Jugendliche die im Ausland lizenzierten Sender jederzeit sehen.
 
Dass es trotz Beschwerden erst jetzt zu der Vereinbarung gekommen ist, ist nach Ansicht der Beteiligten kein Anzeichen für Verzögerung. „Ausländische TV-Anbieter sind nicht an den deutschen Rechtsrahmen gebunden. Aufgrund der Tatsache, dass keine rechtliche Verpflichtung für Astra bestand, kann man nicht von einer Verzögerung sprechen“, erklärte der KJM-Vorsitzenden Wolf-Dieter Ring DF. „Astra und die KJM haben gemeinsam die Initiative ergriffen und wir haben uns dann die notwendige Zeit für die Planung und die Gespräche mit den Kunden, also den Veranstaltern, genommen“, hieß es dazu beim Satellitenbetreiber. Man habe eine pragmatische Lösung gefunden, „die dem Rahmen und dem Geist des Jugendschutzes“ gerecht werde.
 
Astra wird zukünftig mit Anbietern frei empfangbarer Erotikinhalte keine Verträge mehr abschließen und bestehende Verträge auslaufen lassen – betroffen sind rund 40 Angebote. „Neue Verträge werden nur abgeschlossen, wenn die entsprechenden Angebote verschlüsselt werden“, erklärte die Astra-Sprecherin weiter. Zusätzlich wolle man in Kontakt mit KJM und den Landesmedienanstalten bleiben: „Das Beispiel Jugendschutz zeigt, dass Verschlüsselung nicht – wie viele behaupten – grundsätzlich ein Problem, sondern auch eine Lösung sein kann“, so die Stellungnahme des Satellitenbetreibers. [cg]

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36 Kommentare im Forum

  1. AW: Astra: Positive Resonanz auf Sex-Sender-Verzicht Äh, verstößt das nicht gegen das Anti-Diskriminierungsgesetz? Ich mein, ich bin froh das die Sender weg sind aber rechtlich war wohl nichts einzuwenden.
  2. AW: Astra: Positive Resonanz auf Sex-Sender-Verzicht Vor allendingen die Anspielung aud Verschlüsselung finde ich ja wieder Spitze. Gut das die Sender weg sind, brauchen wir nicht. Wir brauchen aber, außer beim Pay TV auch keine Verschlüsselung.
  3. AW: Astra: Positive Resonanz auf Sex-Sender-Verzicht Man braucht keine Verschlüsselung für den Jugendschutz. Aber vermutlich hoffen sie das diese Sender zukünftig ihre HD+ Plattform bereichern cu usul
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