Kulmbach – Nachdem er in dieser Woche bereits einmal zum Paukenschlag gegen Bertelsmann und den deutschen TV-Markt ausgeholt hat, legt RTL-Urgestein Helmut Thoma noch einmal nach.
So rechnete Thoma am Freitag in einem Interview mit dem Deutschen Anleger Fernsehen erneut mit Deutschlands Fernsehlandschaft ab. „Statt Vielfalt haben wir in Deutschland ein TV-Duopol: RTL sowie Pro Sieben Sat 1 auf der einen Seite, die Öffentlich-Rechtlichen auf der Anderen. Und jeder bedient seine Klientel.“ Ein Dorn im Auge sei Thoma auch die Eigentümerstruktur von Pro Sieben Sat 1. „Die Eigentümer von Pro Sieben Sat 1 haben mit dem Fernsehgeschäft nichts zu tun. Inhaltlich können die überhaupt nichts beitragen.“ Er schaue nur noch unter professionellen Gesichtspunkten Fernsehen, sagte der Österreicher. Bereits in einem anderen Interview hatte Thoma gegen Bertelsmann gewettert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Auch das Pay-TV-Segment würde ihm zu denken geben. Schon bei Bertelsmann sei seine Devise gewesen „die Finger vom Pay-TV zu lassen. Bezahlfernsehen in dieser Form hat keine Chance auf dem Markt.“ Auch bei der Euphorie um das Thema Web-TV rate Thoma zur Vorsicht. RTL sei 1994/95 mit Web-TV gestartet. Und seit dem sei nichts Wesentliches passiert.Anfang August hatten RTL und Pro Sieben angekündigt, eine gemeinsame Web-TV-Plattform im Internet starten zu wollen(DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Auf die Börsennotiz von Pro Sieben Sat 1 und Sky Deutschland angesprochen, reagierte Thoma im Interview mit dem Deutschen Anleger Fernsehen mit den Worten: „Wollen Sie mein Geld rauben?“ Müsste er sich entscheiden, würde er sich für die Aktie von Pro Sieben Sat 1 Media entscheiden. [mg]
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