TV-Quoten vom Einheitstag: Mehr Zuschauer gucken „Winnetou“ und „Asterix“ als den Festakt

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Asterix und Obelix
Super RTL

Am Tag der Deutschen Einheit siegt am Abend ein ZDF-Krimi – am Vormittag schauen mehr Leute „Asterix“ und „Winnetou“ als den eigentlichen Festakt.

Auch am Nationalfeiertag haben Deutschlands Fernsehfans ihren Vorlieben gefrönt: Ein Krimi siegte mal wieder zur besten Sendezeit. Die neue ZDF-Krimireihe „Der Kommissar und der See“, in der Walter Sittler nun als Robert Anders nicht mehr in Schweden, sondern am Bodensee ermittelt, kam bei ihrem ersten Film mit dem Titel „Liebeswahn“ im Schnitt auf 5,76 Millionen Zuschauer. Das entsprach 19,6 Prozent Marktanteil ab 20.15 Uhr. Es handelt sich um eine Nachfolgerreihe der Serie „Der Kommissar und das Meer“, die mit Sittler auf der schwedischen Insel Gotland spielte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

„Der Kommissar und der See“: Walter-Sittler-Comeback holt den Quoten-Tagessieg

Im Ersten hatte der ARD-Historiendrama-Zweiteiler „Das Weiße Haus am Rhein“ mit Teil 1 erst 3,81 Millionen Zuseherinnen und Zuseher (13,0 Prozent) und ab 21.45 Uhr mit Teil 2 noch 3,19 Millionen (14,2 Prozent). Dahinter platzierte sich Günther Jauch mit dem RTL-Quiz „Wer wird Millionär? – Das große Zocker-Special“ und 3,38 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern (13,1 Prozent).

Dahinter lagen die Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ (1,73 Millionen/6,4 Prozent), ZDFneo und der britische Krimi „Inspector Barnaby: Ein mörderisch guter Song“ von 2015 (1,32 Millionen/4,5 Prozent), die erste Folge der neunten Staffel der Sat.1-Kuppelsoap „Hochzeit auf den ersten Blick“ (1,29 Millionen/4,9 Prozent) sowie die ProSieben-Doku „Jenke. Das Klima-Experiment: Sind wir noch zu retten?“ (1,08 Millionen/3,8 Prozent).

Es reihten sich ein: Kabel eins mit dem Comic-Actionfilm „The Amazing Spider-Man“ von 2012 mit Andrew Garfield in der Hauptrolle (0,87 Millionen/3,3 Prozent) und die letzte Folge der fünfteiligen RTLzwei-Dokusoap „The Kelly Family – Die Reise geht weiter“ (0,77 Millionen/2,8 Prozent).

„Winnetou“, „Rumpelstilzchen“ und Asterix vorm Festakt

Am Vormittag ab 11.30 Uhr sahen im ZDF 0,84 Millionen (8,8 Prozent) den Spielfilm „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ mit Pierre Brice und Lex Barker aus dem Jahr 1966. Uschi Glas spielt darin die Siedlertochter Apanatschi, die zum Geburtstag die geheime Goldmine ihres Vaters geschenkt bekommt und von gierigen Goldsuchern gekidnappt wird. Bemerkenswert war die prominente TV-Ausstrahlung am Nationalfeiertag geworden, weil im Sommer eine zum Teil heftige Debatte über kulturelle Aneignung und Rassismus rund um Winnetou getobt hatte (DF-Bericht hierzu). Sie entstand, nachdem ein Verlag zwei Begleitbücher zu einem neuen Winnetou-Film für Kinder zurückgezogen hatte. Manche witterten daraufhin übertriebene Kritik an überlieferten Stoffen.

Zum Vergleich der Quote vom Vormittag: Das Zeichentrickabenteuer „Asterix erobert Rom“ von 1976 schalteten bei RTL zur etwa gleichen Zeit 0,80 Millionen ein (7,9 Prozent), das Erste hatte mit dem einstündigen TV-Märchen „Rumpelstilzchen“ von 2009 mit Robert Stadlober in der Hauptrolle aber sogar 1,18 Millionen Zuschauer (13,2 Prozent ab 10.55 Uhr). Den „Festakt zum Tag der Deutschen Einheit“ aus dem Theater Erfurt verfolgten ab 12 Uhr im Ersten im Schnitt 0,68 Millionen (6,6 Prozent).

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  • asterixobelix: Super RTL

21 Kommentare im Forum

  1. Zeigt doch sehr schön, was die Bevölkerung von dieser Regierung hält.:notworthy: Für die einen ist es ein Trauertag, für die anderen ein damaliger Glückstag. Heute dürfte sich das alles etwas verschoben haben. Wir können froh sein, dass es diesen Tag gab und wir nicht in der Korea-Schleife hängen. Dennoch wird, auch von Seiten der Politik und vor allem auch den Medien versucht, einen Keil zwischen Ost und West zu treiben. Geht manchen wohl nicht schnell genug, drum versucht man es auch mit Nord und Süd :ROFLMAO: Nur ein gespaltenes Land kann nichts gemeinsam gegen regierenden Bockmist unternehmen.
  2. Blödsinn. Der Festakt hätte bei jeder anderen Regierung ebenfalls den Kürzeren gegenüber der Konkurrenz gezogen.
  3. Uiih, die Leute gucken tatsächlich noch Winnetou. So manchen Berufsempörten dürfte das aber gar nicht gefallen. Asterix ist natürlich auch ganz gefährlich.
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