Kartellamt zu Eutelsat-DVB-T: „Derzeit kein Verfahren“

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Bonn/Leipzig – Eutelsat versucht in zwei Regionen für den sonst frei empfangbaren Empfangsweg DVB-T eine Grundverschlüsselung einzuführen. RTL-Programme in SD-Qualität werden in Stuttgart extra kosten.

Verbaucherschützer und Handel sehen die Einführung einer verschlüsselten SD-Austrahlung, gerade über DVB-T sehr kritisch (DF berichtete). So ist für den Rundfunkexperten der VZ Rheinland Pfalz, Michael Gundall, die Eutelsat-DVB-T Einführung schlicht eine „Ungleichbehandlung der Zuschauer“, schauen doch alle anderen DVB-T Zuschauer RTL Programme kostenlos.
 
Jetzt wurden Fakten bekannt, nach denen Eutelsat einem möglichen Hersteller von Eutelsat-DVB-T-Endgeräten ein Einblick in die Spezifikationen verweigert wurde. Für Wela-Chef Herbert Lauble steht damit fest, dass andere Hersteller bevorzugt worden sind, ihm seien dagegen „grundlegende Informationen“ für die Bewertung des Geschäftsmodells vorenthalten worden.
 
Fakt ist – nur Eutelsat/Visavision/Kabelkiosk/Viseo+-Extra-Manager entscheiden, wer künftig Eutelsat-DVB-T Boxen in den grundverschlüsselten Gebieten vertreiben kann und darf. Ein Monopol, das aber auch ein besonderes Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Beteiligten am Markt erfordert, was vor mehreren Jahren Astra mit dem Entavio-Projekt schon einmal leidvoll erfahren musste. Das Kartellamt kennt die Thematik, ermittelt jedoch noch nicht: „Dem Bundeskartellamt liegen keine Beschwerden zu dieser Thematik vor“, kommentiert der Pressesprecher Kay Weidner die aktuelle Situation. „Es ist derzeit kein Verfahren geplant“, ergänzt Weidner. Weitergehende Informationen dazu veröffentlicht der Branchendienst DIGITAL INSIDER. [fp]

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11 Kommentare im Forum

  1. AW: Kartellamt zu Eutelsat-DVB-T: "Derzeit kein Verfahren" Dann muss Herr Lauble halt offiziell Beschwerde einlegen. Dann kann auch ein Verfahren gestartet werden.
  2. AW: Kartellamt zu Eutelsat-DVB-T: "Derzeit kein Verfahren" Dieser Herr Lauble und mögliche weitere diskriminierte Receiverhersteller sollten sich beim Bundeskartellamt mal melden, die wissen das bestimmt in Bonn überhaupt noch nicht, dass da Hersteller ausgesperrt werden. Hier stürzt sich immer nur jeder auf Sky, KDG, Astra und Telekom. Eutelsat ist seltener im Visier der Kartellwächter gewesen - bis jetzt.
  3. AW: Kartellamt zu Eutelsat-DVB-T: "Derzeit kein Verfahren" .. der Herr Lauble ist der Meinung, dass er diskriminiert werde, da ihm "grundlegende Informationen zur Bewertung des Geschäftsmodell" vorenthalten wurden. Woher nimmt dieser Herr die Erkenntnis, dass andere Hersteller solche Informationen erhalten haben ? Wenn sich der Herr Lauble diskiminiert fühlt, warum beschwert es sich nicht offiziell bei den zuständigen Behören wie z.B. der zuständigen Landemedienanstalt und dem Kartellamt beschweren. Davon mal abgesehen wird im Artikel erwähnt, dass die SD-RTL-Programme kostenpflichtig sind. Das stimmt nicht, denn für die RTL SD-Programme, mit Ausnahme der beiden Pay-TV-Programme nach Ablauf der 12 Monate, fallen keine monatlichen Entgelte an. Es wird lediglich ein geeigneter Receiver benötigt. Auch für das bisherige DVB-T-Angebot wird ein geeigneter Receiver benötigt, denn ohne DVB-T-Empfänger kann das Angebot nicht genutzt werden ...
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