München, Regensburg – Stark verschlechtert hat sich der Kabelempfang in Bayern seit der Umstellung auf den digitalen terrestrischen Fernsehstandard (DVB-T).
Schuld daran ist jedoch nicht etwa DVB-T, sondern veraltete Kabelanlagen in den betroffenen Häusern. Diese Hausverteileranlagen wurden vor 20 Jahren, als das TV-Kabel angeschlossen wurde, nicht umgerüstet und sind damit nur ungenügend isoliert.
Dementsprechend sind diese Netze relativ störanfällig für Signale, die auf der selben Frequenz senden, gleichzeitig strahlen sie aber auch stark nach außen ab. So sind in manchen Münchener Straßen die Kabelradiosender im Auto besser zu empfangen als die Terrestrischen.
In München ist laut der Tageszeitung „Mittelbayerische“ der Kinderkanal betroffen, der wie DVB-T auf dem Kanal 10 sendet. In Regensburg kann ironischerweise das dritte Programm des Bayerischen Rundfunk nicht mehr störungsfrei empfangen werden, da auf dem selben Kanal die Programme ARD, Arte und 1Plus laufen.
Abhilfe ist laut „Mittelbayerische“ erst Mitte Januar in Sicht, da weder Kabel Deutschland noch die Elektronikmärkte derzeit genügend Kabel liefern können, um die alten Anlagen zu modernisieren. Zumindest beim Kabelnetzbetreiber ist man nach Aussage gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bestrebt, das Problem schnell in den Griff zu bekommen. Zumindest in Regensburg seien bereits besser abgeschirmte Kabel ausgeliefert worden. [lf]
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