DAB-Plus-Marktanteil: 60 Prozent der Radios noch analog unterwegs

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DAB Plus Digitales Radio; © dabplus.de
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Der GfK nach ist der Marktanteil der DAB-Plus-Geräte um ein Viertel gestiegen. Aktuell sind in Deutschland aber noch 60 Prozent der Audiogeräte nicht DAB-fähig.

Basierend auf den Beobachtungen zum norwegischen Markt, wo UKW bereits seit Ende 2017 abgeschaltet ist, sowie aufgrund des neuen Telekommunikationsgesetzes (TKG) könnte 2021 bereits jedes zweite gekaufte Gerät in Deutschland DAB-fähig sein. Um den Ausbau von DAB Plus weiter voranzutreiben, wurde im letzten Jahr ein neues TKG beschlossen. Dadurch sind seit dem 21. Dezember 2020 Hersteller bis auf wenige Ausnahmen dazu verpflichtet, UKW-Radios mit einem weiteren digitalen Radio-Empfangsweg auszustatten. Noch im letzten führte das neue TKG im direkten Jahresvergleich zu einem Zuwachs von 23 Prozent im DAB-Segment, wie GfK Handelspanel mitteilte. Dabei verfügen noch immer die Radiogeräte und portablen Radios über den höchsten DAB-Anteil mit rund 70 Prozent im letzten Jahr. Auf Platz zwei liegen die Heimkinoanlagen, gemessen am Absatz für DAB-fähige Geräte.

Im Gesamtjahr 2020 wurden laut GfK Handelspanel in Deutschland insgesamt 4,2 Millionen Audiogeräte verkauft. Die Bandbreite der Geräte umfasst dabei Heimkinoanlagen, Radiogeräte, Tuner, Receiver sowie After-Sales Autoradios. Von diesen Geräten waren 38 Prozent DAB-fähig, das entspricht circa 1,6 Millionen verkauften Geräten. Darüber hinaus sind 7 Prozent dieser verkauften Geräte nutzen nicht nur den digitalen Radio-Empfangsweg, sondern verfügen zudem über die Option „Internetradio“. Das hat damit zu tun, dass die Hersteller frei entscheiden können, ob ihre Produkte Internetradio- und/oder DAB Plus-fähig sein sollen. Einzige Ausnahme bildet dabei die Automobilindustrie: Aufgrund von europäischem Recht sind betroffene Hersteller dazu verpflichtet bei Neuwagen einen digitalen Radio-Empfangsweg zu verbauen.

Nach und nach werde sich DAB Plus laut GfK als neuer digitaler Radiostandard durchsetzen. Auch wenn eine Verpflichtung wie durch das Telekommunikationsgesetz diese Entwicklung auf unfreiwilliger Basis vorantreibt, sehen Befürworter von DAB Plus große Vorteile gegenüber den klassischen UWK-Radios. Einerseits bietet der digitale Radio-Empfangsweg mehr Programmvielfalt durch das Empfangen von regionalen aber auch bundesweiten Programmen. Andererseits werde die Audioqualität optimiert durch Eliminierung von unangenehmem Rauschen.

Darüber hinaus macht DAB Plus den Empfang unter anderem von zusätzlichen Informationen wie Musiktitel oder Wetterinformationen möglich.

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40 Kommentare im Forum

  1. "Andererseits werde die Audioqualität optimiert durch Eliminierung von unangenehmem Rauschen." Für diese Promo-Lügen sollte man endlich mal abmahnen lassen. Was nützt einem "Rauschfreiheit", wenn der Output einfach nur kaputt ist dank HE-AAC und viel zu niedrigen Bitraten? Hier wird nach wie vor systematisch Volksverdummung und Kundenverasche betrieben. Es gibt Regionen, in denen erkennt man DAB+ aus den einfachsten Geräten in nicht optimaler Raumakustik sofort am kaputten Klang, während die gleichen Programme auf UKW um Welten besser klingen. Es ist nicht zu erkennen, dass daran etwas geändert werden wird, im Gegenteil, wie der WDR beweist.
  2. "Von diesen Geräten waren 38 Prozent DAB-fähig" Nur weil ein Radio DAB-fähig ist, bedeutet lange nicht daß es nur, hauptsächlich oder gar überhaupt für den DAB-Empfang benutzt wird. Zum Beispiel: ich habe mehrere Internetradios, die auch DAB-fähig sind - ich benutzte sie aber zum Internetradiohören oder Audio-Streams von meiner NAS abzuspielen; fast nie für DAB. Daher sind alle diese DAB-Gerätverkaufszahlen eigentlich zur "Erfolg" von DAB aussageunkräftig.
  3. UKW macht man durch unterschiedliche Signallaufzeiten zu den Sendern, zwischen denen das Autoradio in Bewegung automatisch wechselt, kaputt. Klingt wie eine springende CD und erschwert bei Wortprogrammen die Verständlichkeit. Will man damit DAB+ pushen?
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