WDR will beim Funkhaus Europa drastisch sparen

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Sparzwänge veranlassen den Westdeutschen Rundfunk (WDR) zu massiven Streichungen. Auch der multikulturelle Sender Funkhaus Europa ist davon betroffen. Nun segnen die Verantwortlichen die Pläne ab.

Der WDR will den interkulturellen Radiosender Funkhaus Europa umstrukturieren. Unter anderem sollen die täglichen fremdsprachigen Sendungen von 60 auf 30 Minuten gekürzt werden, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Außerdem werden einige Musiksendungen, die bisher am Wochenende laufen, neu aufgestellt und vom 1. Juli an werktags zwischen 18.00 und 20.00 Uhr ausgestrahlt. Hintergrund seien unter anderem Sparmaßnahmen. Der WDR-Programmausschuss habe der Reform zugestimmt, nun müssten die Pläne noch in weiteren Gremien beraten werden.

Das Angebot in fremden Sprachen werde künftig um eine Sendung auf Arabisch erweitert, die sich vor allem an Flüchtlinge wenden soll. Ab Juli seien dann Sendungen in sechs Sprachen zeitgleich um 18.00 Uhr live im Internet zu hören und anschließend als Podcast abrufbar. Ab 20.00 Uhr werden sie auch im Radioprogramm von Funkhaus Europa gesendet.

Seine Musikausrichtung werde Funkhaus Europa nicht ändern, betonte Weber im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „70 Prozent der Musik sind aus der Richtung Global Pop, Urban, Black und Alternative und sicher nicht chartverdächtig – und das wird auch so bleiben.“

Die Reformpläne sorgen seit Wochen im Internet für Wirbel, weil Hörer und Musiker befürchten, dass der Sender seine musikalische Ausrichtung auf die Weltmusik verlieren könnte. [dpa/kw]

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6 Kommentare im Forum

  1. Hier sind man wieder die Probleme des förderalistischen Systems der ARD. Warum können solche Radioprogramme nicht zentral angeboten und dann von allen Anstalten finanziert werden? Dann könnte man die Mittel insbesondere für Nischenprogramme besser koordinieren.
  2. Sehr sehr wahr! Hab ich mir auch schon mal Gedanken drüber gemacht. Man könnte auf dem Bereich echt viel bündeln. Es soll ja gerne weiterhin jedes Bundesland seine eigene Welle haben (NDR 1 Niedersachsen etc.), aber die Jugendangebote, die Infowellen, die Kulturwellen, die Angebote für Ausländer etc. könnte man echt bündeln. Zumindest ist da eine Bündelung auf NDR-Niveau möglich (, sprich für ein Gebiet von jeweils ca. 12-17 Millionen Hörer). Ich hab lieber nur 60-70 % des aktuellen Angebots und dann dafür werbefrei als so nun. Glaube einfach auch, dass man da gemeinsam deutlich stärker wäre. Da ich aus Niedersachsen komme verstehe ich auch bis heute bspw. nicht warum es Radio Bremen immernoch gibt. Genau so ists aber auch beim saarländischen Rundfunk, obwohl ich da zumindest noch geschichtliche Hintergründe anerkennen würde.
  3. Dem würde ich absolut zustimmen! Die Programme von radio.bremen und vom SR werden aber gerne gehört, und das auch sogar deutlich über das offizielle Zielgebiet hinaus. Deshalb finde ich die Existenz dieser Anstalten schon gerechtfertigt. Finde sie sollten schon zumindest mit dem 1. Programm erhalten bleiben. Die weiteren Programme sollten ja ohnehin für das ganze Bundesgebiet gemeinschaftlich produziert werden.
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