„Dennstein und Schwarz“ zurück im Ersten

0
382
© ARD Degeto/ORF/Film 27/Hubert Mican

Das ungleiche Team aus Österreich ist wieder im Ersten zu sehen: Die promovierten Protagonistinnen „Dennstein und Schwarz“ treten im vierten Teil der Fernsehfilmreihe erneut auf den Plan – der Titel des neuen Kapitels: „Schuldenfalle“.

Diese Frau hat ganz klar Höhenangst. Dr. Paula Dennstein (Maria Happel) steht hoch oben auf einem Uhrturm, weil Willi Schulz (Sebastian Hülk) sich offenbar hinabstürzen will. Er ist Witwer, alleinerziehender Vater und bekommt von seiner Bank nicht den dringend benötigten Kredit. Auch in der neuen Folge „Schuldenfalle“ aus der ARD-Reihe „Dennstein & Schwarz“ geht es hoch her. Sie läuft an diesem Freitag um 20.15 Uhr im Ersten. 

Springen wollte Willi Schulz allerdings gar nicht, nur auf sich aufmerksam machen. Das hat geklappt: Er hilft der hyperventilierenden Dennstein vom Turm herunter, sie übernimmt dafür seinen Fall (Hausbau, Schulden, drohende Fristverstreichung) pro bono – also ohne Bezahlung. Das findet ihre neue Partnerin Therese Schwarz (Martina Ebm) nicht so toll, denn schließlich müssen auch die frisch eröffneten Räume ihrer Kanzlei bezahlt werden. Dennstein stößt auf betrügerische Praktiken der Baufirma, missachtet munter allerlei anwaltliche Regeln und provoziert so Ärger mit ihrer peniblen Kollegin, die um ihren guten Ruf fürchtet. 

Neben diesem beruflichen Fall haben die beiden recht unterschiedlichen Damen auch allerhand privaten Trubel an der Backe: Paula Dennstein hat mit den Intrigen ihrer bösen Schwiegermutter, Gräfin Alexandra (Krista Stadler), zu kämpfen. Paula will sich von ihrem Mann Felix (Johannes Krisch) scheiden lassen und wird dabei von Therese Schwarz vor Gericht vertreten. Sie ahnt nicht, dass Schwarz in den gegnerischen Scheidungsanwalt verliebt ist, den zwar smarten, aber verheirateten Dr. Thomas Lange (Bernhard Piesk). Diese Szenen aus dem verworrenen Privatleben der beiden Damen sind noch die besten in diesem leidlich unterhaltsamen Film. 

Die beiden Hauptdarstellerinnen immerhin spielen ihre Rollen recht erfrischend. Während Maria Happel (57, „SOKO Donau“) als pfiffige Paula Dennstein zur Entspannung gut und gerne kocht – etwa einen köstlich aussehenden Palatschinken -, bekommt Martina Ebm (38, „Vorstadtweiber“) als betont korrekte Therese Schwarz allenfalls eine gemischte Vorspeisenplatte hin. Was beide Damen in ihrem Arbeitsverständnis eint: Es ist ihnen nicht nur um das jeweilige Recht zu tun, sondern vor allem um die Gerechtigkeit an sich.

Das Team hinter der Kamera ist vom ersten Film her bekannt, der überzeugender, weil weniger klischeebehaftet geraten war. Die Drehbücher stammen wieder von der Schauspielerin Konstanze Breitebner (60, „Landkrimi – Grenzland“), Regie führt erneut Michael Rowitz (53, „Mit Burnout durch den Wald“). Die Drehorte vermögen jedoch nicht ganz über die erschreckende Harmlosigkeit der Handlung und die betuliche Art der Inszenierung hinwegzutäuschen. Aber die Szenen in Altaussee, Lassing und auf Burg Strechau zeigen eindrucksvoll, dass das alles sehr schöne Orte in der Steiermark sind. 

Schon am nächsten Freitag (3. Juli) läuft die dritte Folge „Rufmord“. Dann geht es um mutmaßliche sexuelle Übergriffe eines mit Dennstein befreundeten Politikers (Manuel Rubey).

Bildquelle:

  • dennstein-schwarz: © ARD Degeto/ORF/Film 27/Hubert Mican

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum