„Hamlet“ á la Thomas Ostermeier im ZDF Theaterkanal

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – Thomas Ostermeiers „Hamlet“-Inszenierung hat im Oktober Deutschland-Premiere an der Schaubühne in Berlin, der ZDF Theaterkanal zeigt die Aufführung vom Avignon-Festival 2008.

Am 4. Oktober um 19.40 Uhr ist es soweit: Regisseur Ostermeier stemmt den „Hamlet“ mit nur sechs Schauspielern und zeigt den Königshof als korruptes System, in dem Mord und Erotik gängige Mittel zum Machterhalt sind. Besonders das torfverschmierte Gesicht prägt sich ein: dieser Hamlet (Lars Eidinger) zweifelt nicht. Im strömenden Regen rennt er an gegen Familie, Staat und die eigene Ohnmacht.

Erstmals im deutschen Fernsehen ist die vielfach preisgekrönte kanadische Comedy-Serie „Slings and Arrows“ zu sehen: Ab 1. Oktober präsentiert sie der ZDF Theaterkanal jeweils mittwochs um 21.15 Uhr. Die neue Serie zeigt, dass es gar nicht so einfach ist, das New Burbage Festival erfolgreich zu führen, wo doch nur Shakespeare auf dem Spielplan steht. Dafür gibt es Allüren und Affären, Ekstase und Leidenschaft, Chaos und Perfektion im Überfluss, und das alles on stage wie backstage.
 
Bernhard Minetti, einem der großen Charakterdarsteller des deutschen Theaters, widmet der ZDF Theaterkanal zum zehnten Todestag eine kleine Werkschau: In Goethes „Egmont“ am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg spielte er 1967 den Herzog von Alba. In der Titelrolle des „Faust“ war Minetti 1982 an der Freien Volksbühne Berlin erneut in einem Goethe-Stück zu erleben. Regie führte der im Juni verstorbene Klaus Michael Grüber. Außerdem: Thomas Bernhards „Der Schein trügt“ von 1985 im Bochumer Schauspielhaus unter der Regie von Claus Peymann und Bernhards „Einfach kompliziert“.
 
Und dazu barockes Volkstheater im Oktober-Programm des ZDF Theaterkanals: Die Pracht der Palastfassade und das Flair des Bolongarogartens in Frankfurt-Höchst boten im Sommer 2008 die Kulisse für die hessische Mundartfassung einer Molière-Komödie: „Der eingebildet Kranke“ von Wolfgang Deichsel verbindet Dialekt und Moderne, Komisches und Klassisches, Lachnummern und Literatur. Das spielfreudige Ensemble wurde angeführt von Michael Quast, dem neuen Leiter des Frankfurter Volkstheaters.
 
Und aus dem Teatro La Fenice in Venedig stammt die Aufzeichnung „Die schalkhafte Witwe“ aus dem Jahr 2007. Die Inszenierung der komischen Oper von Ermanno Wolf-Ferrari nach Carlo Goldonis Komödie lag bei Massimo Gasparon. Zum Abschluss der Reihe „Liebe Macht Tot(d) – Schüler spielen Shakespeare“ zeigt der ZDF Theaterkanal im Oktober den Klassiker „Romeo und Julia“ in einer Einstudierung des Jugendtheaterprojekts des enercity-network Hannover und des jungen „schauspielhannover“. [ar]

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