Markt für Handy-TV noch in den Kinderschuhen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Düsseldorf – Das mobile Fernsehen muss noch einige Hindernisse überwinden bevor sich zur allseits angekündigten Erfolgsgeschichte entwickeln kann.

Frequenzen müssen erworben und attraktive Angebote gestrickt werden, vor allem aber müssen die verschiedenen Anbieter erfolgreiche Allianzen bilden. Laut einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Piepenbrock Schuster Consulting AG bestehe außerdem Handlungsbedarf bei Regierungen und Behörden, die gefragt sind, so schnell wie möglich in ausreichendem Maß Frequenzen für diese neue Anwendung zur Verfügung zu stellen. Dabei müsse die Frequenzverwaltung europaweit harmonisiert werden, so die zentralen Erkenntnisse.
 

Die Autoren der Studie „Mobile TV – Weichenstellungen und Erfolgsfaktoren“ sehen eine Vielzahl möglicher Geschäftsmodelle für alle Beteiligten, dazu gehören Mobilfunknetzbetreiber, Content-Anbieter und -Aggregatoren, Anbieter von Rundfunkdiensten und Rundfunknetzbetreiber sowie Mehrwertdiensteanbieter.

Damit der Markt aber in Schwung kommen kann, sind Partnerschaften für das mobile Fernsehen als „Hier-und-jetzt-Medium“ nötig. Die Chance liege den Autoren zufolge gerade darin, im frühen Stadium mit dem richtigen Partner und der richtigen Technologie den Massenmarkt zu erobern. Inhalte und Dienste müssen an das neue Medienverhalten angepasst werden, das bedeute kurze Sendungen im Clip-Format, die nicht länger als 10 bis 20 Minuten sind sowie Vorschau-Funktionen sowie Möglichkeiten zur Interaktivität enthalten. Besonders die Interaktivität sei von Bedeutung, damit die Anbieter zusätzliche Umsätze zum Beispiel durch Mehrwert- und Zusatzdienste erzielen und ihre Investitionskosten decken könnten. Umfragen und Erfahrungen mit Pilotprojekten hätten bereits gezeigt, dass die Zahlungsbereitschaft von Kunden für Mobile TV bei etwa 10 Euro pro Monat liegt.
 
Kritisch beleuchtet wird das mobile Fernsehen über UMTS. Wegen der frequenzintensiven Punkt-zu-Punkt-Übertragung sei UMTS als Sende-Technologie für einen Massendienst nicht geeignet. UMTS könne aber erfolgreich als Rückkanal in Verbindung mit der weltweit standardisierten Rundfunk-Übertragungstechnologie DVB-H eingesetzt werden.
 
Als positives Beispiel für den Erfolg von Mobile TV nennt die Studie unter anderem Japan. Dort sind nach dem kommerziellen Start von Mobile TV am 1. April 2006 innerhalb von nur drei Wochen eine halbe Million Mobiltelefone mit TV-Funktion verkauft worden.
 
 [sch]

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