Mit Düsenflügeln über den Ärmelkanal: Der „Jet Man“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Köln – Der Schweizer Flugpionier Yves Rossy überquert als erster Mensch die 35 Kilometer lange Strecke zwischen Frankreich und England mit einem auf den Rücken geschnallten düsengetriebenen Fluggleiter.

Der National Geographic Channel überträgt erstmals unverschlüsselt und live am 24. September um 12.45 Uhr und in der Wiederholungum 21.10 und um 0.45 Uhr. Er ist der Daedalus des 21. Jahrhunderts, berichtet der Sender: der Schweizer Yves Rossy, auch bekannt als „Jet Man“ oder „Fusion Man“. Mit einem Minimum an technischer Ausrüstung wird der ehemalige Militärpilot durch die Lüfte gleiten und dabei den Ärmelkanal zwischen Frankreich und England überqueren – 100 Jahre nachdem diese Strecke zum ersten Mal von einem Flugzeug zurückgelegt wurde.

Seit Jahren arbeitet der Pilot, Abenteurer und Erfinder Yves Rossy an der Entwicklung seines „Jet Wings“, um damit seinen ultimativen Traum vom Fliegen in die Tat umzusetzen. Der Jet Wing ist ein von vier kleinen Strahltriebwerken angetriebener Fluggleiter mit einer Spannweite von drei Metern, der einfach auf den Rücken geschnallt wird.
 
„Ich navigiere mit den Augen, und die Steuerung erfolgt über Körperbewegungen“, so Rossy. „Dazu benutze ich im Wesentlichen meinen Kopf, meine Schultern und meine Arme. Das einzige Instrument, das ich benutze, ist ein Gashebel.“ Die vier Düsentriebwerke beschleunigen den Jet Man auf eine Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometern in der Stunde.
 
Für die Live-Übertragung seines spektakulären Unternehmens wird Rossy mit einer Helmkamera ausgerüstet; hinzukommen Kamerateams in mehreren Hubschraubern. Um sein Ziel zu erreichen, muss der Flugpionier mindestens zwölf Minuten in der Luft bleiben.
 
Das Fliegen mit dem Jet Wing ist dem Jet Man zur zweiten Natur geworden. „Das ist eine Kombination aus Konzentration und purem Glück“, erklärt der Schweizer. „Man könnte es glatt Euphorie nennen. Ich bin dann in einem anderen Bewusstseinszustand. Es ist ein bisschen unwirklich, eine Art Hyper-Euphorie. Das Ganze vermittelt mir ein ungeheures Freiheitsgefühl.“
 
An seinem Jet Wing arbeitet Yves Rossy bereits seit 1992. Seither hat er die Erfindung ständig weiterentwickelt. Für die Zukunft sieht er enormes Potenzial in dem Ein-Mann-Fluggerät. „Mein Ziel ist es, dass auch andere Menschen etwas von meiner Erfindung haben. Vielleicht können irgendwann mal mehrere Leute in Formation fliegen.“ Die nächste fliegerische Pioniertat hat der Jet Man bereits fest im Visier: „Als nächstes will ich über den Grand Canyon fliegen.“ [ar]

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