Mit Schmitz allein im Kaufhaus: „Verschmitzt“-Show bei RTL

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Hamburg – Einmal eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen sein – für manche ein Alptraum, für andere ein Traum.

Sehr vergnüglich kann es sein, wenn man dort mit einem wie Ralf Schmitz eingeschlossen ist, dem 34-jährigen Comedian-Kämpen aus „Die Dreisten Drei“, „Schillerstraße“ oder „Genial daneben“. An diesem Freitag (22.30 Uhr) ist er bei RTL mit seiner in zweihundert Vorstellungen erprobten Bühnenshow „Verschmitzt“ zu sehen.
 
Der Schauplatz: ein Kaufhaus, mit Rolltreppe hinunter ins Parkett. Über sie holt sich Schmitz seine Mitspieler auf die Bühne: „Die Hälfte meines Programms sind Improvisationen. Ich weiß von Vorstellung zu Vorstellung selber nicht, wie sie ausgehen.“ Die Herrschaften dürfen sich als Geräuschemacher betätigen, Schmitz setzt das um. Oder er erzählt den Tagesablauf von einem aus dem Publikum. Der klingelt sanft, wenn es zutrifft, oder lässt eine Trompete quäken, wenn es nicht stimmt.
 
Dann wieder die festen Nummern: Schmitz als Barbie-Partner Ken empört, weil ihn alle für schwul oder, schlimmer noch, für geschlechtslos halten. Als sprudelnde, spuckende Inge Meysel, schläfrig nölender Udo Lindenberg und Rudi Carrell mit sorgsam konserviertem Niederlande-Akzent unterwegs zu Heesters‘ 100. Geburtstag.
 
Oder als Nachrichtensprecher, der unter der „Buchstaberitis“ leidet: Ein Buchstabe nach dem anderen geht ihm während der Nachrichten verloren.
 
In Essen wurde die Show aufgezeichnet, vor Publikum, ohne eingespielte Lacher oder einstudierten Applaus – Katzenfan Schmitz schwört das „beim Leben meiner Katze“. Und so anders als in den vorausgegangenen 199 Vorstellungen sei der Abend gar nicht abgelaufen: „Ich hatte nur einen Zuschauer mehr als sonst, die Kamera.“
 
Dass alles hübsch leicht und selbstverständlich wirkt, bleibt höchster Ehrgeiz des Präzisionsfanatikers, der neben Heinz Erhardt und Loriot den Franzosen Louis de Funès und den Amerikaner Jerry Lewis zu seinen Helden zählt und in Otto Waalkes einen guten Freund und Seelenverwandten sieht.
 
Mit Loriot teilt er allerdings nicht die pessimistische Meinung, dass präzises Arbeiten bei der heutigen Medienhektik kaum noch möglich sei: „Man kämpft in mancher Hinsicht gegen Windmühlen, das ist schon richtig. Aber es lässt sich immer noch einiges durchsetzen.“
 
Mit besonderem Vergnügen denkt er an die beiden Schneewittchen-Filme („Männer allein im Wald“) mit Waalkes zurück: „Da konnte man so richtig tüfteln, das eine wie andere ausprobieren, um endlich zu entscheiden: Das ist gut, das nehmen wir.“ Schon im Mai wird die nächste Bühnenshow starten, „Schmitzophren“: noch mehr Improvisation, noch mehr technische Raffinesse, ein paar neue „feste“ Nummern werden auch dabei sein. [mg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Mit Schmitz allein im Kaufhaus: "Verschmitzt"-Show bei RTL Improvisation nennt man das also. Man muss keine Texte auswendig lernen und darf sich wie ein ******* aufführen. Billig produzierter Quatsch nenne ich das.
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