Moderatoren von „Unser Star für Oslo“ kritisieren DSDS

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München – Die Moderatorin der Musik-Casting-Show „Unser Star für Oslo“, Sabine Heinrich, hat die Konkurrenzsendung „Deutschland sucht den Superstar“ (RTL) kritisiert.

„Wäre ich jetzt Mutter einer Kandidatin, über deren Oberweite sich Dieter Bohlen auslässt – ich weiß gar nicht, wie schnell ich auf der Bühne wäre“, sagte Heinrich dem Nachrichtenmagazin Focus. „Ich möchte nicht, dass über Siebzehnjährige so im Fernsehen geredet wird. Das geht unter die Gürtellinie.“
 
Ihr Co-Moderator Matthias Opdenhövel, antwortete in Focus auf die Frage, welche Castingshow er seinen Kindern empfehlen würde: „Ich würde, wenn, die vom Papa vorschlagen. Alles andere würde ich verbieten. Man sollte sich schon auf das konzentrieren, was die Kandidaten musikalisch drauf haben und nicht darauf, wie oft sie in der Vergangenheit vor der Polizei weggelaufen sind.“
 
Heinrich und Opdenhövel suchen in sechs Shows bei ProSieben und zwei im Ersten den deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest.
 
Eine Studie des Internationalen Zentralinstituts für Jugend- und Bildungsfernsehen in München zeigt laut Focus unterdessen, dass Heidi Klum und Dieter Bohlen mit ihren Casting-Shows Jugendlichen eindeutige Karriere-Prinzipien vermitteln. Studienleiterin Maya Götz sagte Focus: „Casting-Shows geben vielen Jugendlichen das Gefühl, etwas für ihren Lebensweg mitzunehmen.“ Nach Ansicht von 60 Prozent der befragten Jugendlichen zeigt Klum genau, wie man sein muss, um Erfolg zu haben. 70 Prozent der Befragten finden die harte Kritik durch Dieter Bohlen an den Kandidaten „absolut gerechtfertigt“.
 
Medienpädagogin Görtz sagte Focus: „Besonders unter Jungs ist Bohlen ein Symbol für Ehrlichkeit.“ Das gelte gerade für ältere Jugendliche: Unter den befragten 18- und 19-Jährigen stimmten 83 Prozent der Aussage zu, dass Bohlens Kritik fair sei, auch wenn er damit Kandidaten persönlich verletze. Für die Studie, die im Herbst als Buch erscheinen wird, wurden 1302 Schülerinnen und Schüler im Alter von neun bis 22 Jahren befragt.
 
Medienwissenschaftler Bernd Schorb von der Universität Leipzig sagte Focus: „Viele Jugendliche durchschauen zwar die Inszenierung solcher Reality-Shows, doch mindert das nicht deren Bedeutung als Orientierungsmaßstab.“ Das in Casting-Shows vermittelte Karrierebild hält Schorb für bedenklich: „Die Shows forcieren die Ellenbogen-Mentalität.“[fp]

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20 Kommentare im Forum

  1. AW: Moderatoren von "Unser Star für Oslo" kritisieren DSDS Die Siebzehnjährigen profilieren sich doch erst über ihre Oberweite.
  2. AW: Moderatoren von "Unser Star für Oslo" kritisieren DSDS Aber er ist eben nicht ehrlich, das ist ja der Punkt. Ich habe jetzt erst gelesen, dass er ab diesen Livesendungen alle nur noch über den grünen Klee lobt, auch wenn sie es vergeigen, nur damit die Leute weiter zu sehen. Denn erst braucht man negative Schlagzeilen, in der späteren ist dann Harmonie angesagt. Es ist traurig, dass soviele auf die RTL Shows reinfallen. Bei RTL ist nichts echt, es ist alles gestellt. Manche kapieren nicht mal, dass diese billig Nachmittagsserien allesamt gestellt sind. Die einzigen Serien die man noch als einigermaßen authentisch betrachten kann, ist Zwegat und Rach. Und das nur, weil die beiden das Fernsehen nur nebenher machen und noch nen anständigen Beruf haben.
  3. AW: Moderatoren von "Unser Star für Oslo" kritisieren DSDS Ich arbeite in Hürth-Kalscheuren, dort wo die Studios für Barabara Salesch & Co aufgereiht stehen. Geh ich in der Mittagspause mal um den Block, treffe ich gelegentlich auf Scharen von Leuten, die die "Medienmeile" mit Zettel in der Hand auf und ab flanieren und üben "Proll", "Rabenmutter", "Betrogenes Opfer", "Schlampe" etc. zu sein - meist Rentner und Studenten/innen die sich da was dazuverdienen und ihren Spass haben. Diese Sendungen sind also klasse Unterhaltung (für die Mittagspause), nur anders als die meisten jenseits des Bildschirms denken...
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