Hamburg – RTL 2 wirbt während des laufenden Kinderprogramms im Videotext mit äußerst obszönen Sätzen für Pornos und Sexbilder. Trotz einer Aufforderung der Jugendmedienschützer hat sich daran nichts geändert.
Dies ergaben Recherchen des NDR-Medienmagazins „Zapp“. Demnach erklärte der Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschut (KJM) Wolf-Dieter Ring, dass seine Behörde den Privatsender bereits vor zwei Monaten aufgefordert hätte, die Videotextwerbung aus dem Kinderprogramm zu entfernen.
Ein RTL-2-Sprecher widersprach diesen Aussagen gegenüber „Zapp“. „Es liegen keine Beanstandungen vor. Und es ist selbstverständlich, dass wir die strengen Jugendschutzgesetze einhalten.“ Die Jugendschützer haben RTL 2 ein Ultimatum gestellt: Bis zum 24. Januar muss der Sender die Sexwerbung während des Kinderprogramms einstellen. Sollte dies nicht geschehen, drohen dem Münchener Privatsender Bußgelder.
Besonders pikant ist, dass dieser Skandal ausgerechnet in die vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger angeregte Qualitätsdebatte des privaten Fernsehens fällt. Oettinger hatte RTL 2 und Super RTL als „Scheiß-Privatfernsehen“ bezeichnet und ihnen eine Mitverantwortung für den angeblichen Werteverfall bei Kindern und Jugendlichen gegeben (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [lf]
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