Sat 1 plant weitere Eigenproduktionen für den Montagabend

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der Privatsender Sat 1 will neben seinen erfolgreichen Eigenproduktionen „Danni Lowinski“ und „Der letzte Bulle“ weitere Serien für den Montagabend selbst produzieren. Mit Hochdruck wird an der Entwicklung geeigneter Stoffe gearbeitet.

Sat-1-Serienchef Joachim Kosack sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd am Wochenende, der Montagabend solle „mittelfristig komplett mit deutscher Serie“ bestückt werden. Es sei geplant bis nach den Sommerpausen von „Danni Lowinski“ und „Der letzte Bulle“ im Frühjahr 2012 den Montag mit frauenaffinen Programmen aufzufüllen.
 
Der Sender habe von den erfolgreichen US-Serien gelernt, so Kosack weiter. Zukünftig werde Sat 1 bei seinen Serien das reichhaltige Erzählen beherzigen. In 45 Minuten müssten alle Gefühle – ob Spannung, Humor, Drama – eingebaut werden. Diese Mischung biete „vielseitige und gute Unterhaltung“, die der Zuschauer nun honoriere, so der Serienchef. Nach schwierigen Versuchen in der Vergangenheit habe der Privatsender festgestellt, „dass wir wieder mehr auf eine eigene deutsche Serienidentität setzen müssen und nicht das kopieren, was uns die USA vorgeben“.

Die zweite Staffel von „Danni Lowinski“ mit Annette Frier fuhr zuletzt im Schnitt in der werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren einen Marktanteil von 15 Prozent ein, „Der letzte Bulle“ mit Henning Baum sogar 16 Prozent. Frühere Versuche mit deutschen Entwicklungen seien hingegen regelmäßig gefloppt. So habe „Plötzlich Papa“ im Oktober 2008 durchschnittlich 6,4 Prozent Sehbeteiligung gebracht; „Dr. Molly und Karl“ im selben Zeitraum 6,9 Prozent. Die Reihe „GSG9“ im Februar 2008 brachte nur einen Marktanteil von 7,2 Prozent.
 
Die aktuellen Sat-1-Serien „Danni Lowinski“ und „Der letzte Bulle“ seien jedoch „ganz eindeutig in unserem Kulturkreis angesiedelt“, so der Serienchef. Dies beziehe sich nicht allein auf den regionale Bezug, sondern der Sender habe den Autoren auch viel Raum gelassen, um ihre eigenen Sichtweisen, Gefühle und Lebenswelten einzubringen. Auch bei zukünftigen Serien wolle Kosack auf „starke Charaktere und starke Geschichten“ setzen.
 
Trotz der guten Serien am Montag bereite das Genre der Telenovelas und Soaps Sat 1 zunehmend Problem. Kosack räumte ein, dass beispielsweise die Reihe „Hand aufs Herz“ (18.00 Uhr) noch nicht genug Zuschauer anziehen würde. Es sei nicht leicht ein neues Format zu etablieren, bei einem „leicht übersättigten Markt von täglich elf Soaps“. Bei Vorbild und einstigem Quotenhit „Anna und die Liebe“ (18.30 Uhr) seien zuletzt die Einschaltquoten ebenfalls  zurückgegangen. Der Serienchef sprach von einer „vollkommen normalen Quotenschwankung“.
 
Der Schwestersender Pro Sieben, für den Kosack ebenfalls zuständig ist, werde in der nächsten Zeit keine deutschen Serien produzieren. Pro Sieben habe sich klar als Sender für Top-US-Serien und US-Sitcoms in der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen positioniert. Hier arbeite der Programmchef eher an Sitcoms und Comedyreihen wie „Stromberg“. Ausnahmen seien allein in Deutschland produzierte Spielfilme. [js]

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