Sat 1 zeigt Reportage über traumatisierte Soldaten

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München – Der künftige US-Präsident Barack Obama wird ein stärkeres Engagement Deutschlands in Afghanistan einfordern, erwarten Experten – und schon ist darüber in Berlin eine heftige Diskussion entbrannt.

Denn erst vor zwei Wochen haben Bundesregierung und Bundestag die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes am Hindukusch um weitere 14 Monate sowie eine Aufstockung des Kontingents auf künftig 4 500 Soldaten beschlossen. Eine nicht unumstrittene Entscheidung, denn die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich im vergangenen Jahr beständig verschlechtert.

Immer mehr deutsche Soldaten kommen in der Folge auch nicht nur mit körperlichen Verletzungen sondern auch mit einer kranken Seele von Auslandseinsätzen nach Hause, haben Erlebnisse hinter sich, die sie nicht verarbeiten können. Posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS, wird das Leiden genannt. Typische Symptome: Schlafstörungen, Albträume, Depressionen, Konzentrationsschwäche. Es drohen Alkohol- und Drogensucht, das Scheitern der Ehe und der Verlust der Existenzgrundlage.
 
Seit 1996 hat die Bundeswehr rund 700 PTBS-Fälle behandelt. Doch Experten schätzen, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Oft treten die Symptome erst Jahre nach dem Einsatz auf, manchmal werden sie nicht als PTBS erkannt. Nur ein Prozent der Heimkehrer, so die Bundeswehr, sei betroffen. Dagegen gehen die US-Streitkräfte davon aus, dass bis zu 20 Prozent ihrer Veteranen aus dem Irak und Afghanistan an der Krankheit leiden.
 
In der Focus-TV-Reportage „Wenn der Krieg nie aufhört“ (Montag, 23.25 Uhr, Sat 1) schildern drei Betroffene, was ihre Krankheit ausgelöst hat , wie sie mit ihr leben und was die Bundeswehr tut, um Soldaten künftig vor dem Einsatz besser auf die seelischen Belastungen vorzubereiten. [mth]

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