Vor dem zu Bett gehen sollten Kinder möglichst wenig fernsehen, warnen Kinderärzte auf Grund einer aktuellen Studie. Gerade am Abend werden Inhalte gesendet, die mehr Gewalt enthalten als tagsüber. Von diesen lassen sich Kinder schneller beeinflussen als Erwachsene.
Wenn Kinder vor dem Schlafen etwas Beunruhigendes sehen, kann es schnell passieren, dass diese nicht einschlafen können, berichtete der Kinder- und Jugendärzteverband am Mittwoch. Das Problem: Eltern können oft selbst nicht einschätzen, was Kinder verängstigt.
Tatsachen, die auf Erwachsene lustig wirken, können Kinder teilweise alsverstörend empfinden. Zudem beeinflusse Kinder alles, was diese nicht aus ihrem Alltag kennen. Eine Differenzierung zwischen Wahrheit und Fiktion finde gerade bei Kleinkindern fast gar nicht statt.Als Beispiel führt die Studie die Kleidung eines Clowns an. Der auffällige Aufzugkann Kinder verängstigen, wirkt aber auf Erwachsene völlig harmlos und belustigend.
„Kleine Kinder können bis zum Schulalter Fantasie und Realität noch nicht unterscheiden. Am besten nehmen Eltern sie in den Arm, dass sie sich beschützt fühlen“, rät Kinder-Psychologe Harald Tegtmeyer-Metzdorf.Erklärungen, dass etwas im Fernsehen nur täuschend echt aussehe, gebe den Kindern noch nicht genug Sicherheit. Bei Schlafstörungen hilft eine „geöffnete Türe, durch die etwas Licht ins Kinderzimmer gelangt, das vermittelt Kindern, dass die Eltern jederzeit zu Hilfe eilen können“, so der Psychologe weiter.
Die Studie zeigt, dass jede zusätzliche Stunde Fernsehen am späten Nachmittag und Abend die Schlaflosigkeit bei Kindern stark fördere. Der Kinderärzteverband empfiehlt daher die Fernsehzeit von Drei- bis Fünfjährigen auf eine halbe Stunde am Tag zu begrenzen. Sechs- bis Neunjährige sollten auch höchstens eine Stunde am Tag fernsehen. Bei älteren Kindernliegt die Empfehlung von maximal anderthalb Stunden pro Tag.
Idealerweise sind die Vormittags- und Mittagsstunden eher für die Kinder geeignet, da das Programm zu dieser Zeit besonders gut auf diese abgestimmt ist. Grundsätzlich sollte den Kindernsogar ein Fernsehfreiertag pro Woche eingeräumt werden, an denen sie anderen Aktivitäten nachgehen. [mho]
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