„Wilsberg“ ermittelt beim ZDF in Liebesdingen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Hochzeitsglocken und Mördersuche: Auch die aktuelle Folge der ZDF-Serie „Wilsberg“ lebt von den trocken-humorigen Dialogen der Hauptdarsteller. Während privat eine Hochzeit ansteht, muss TV-Detektiv Georg Wilsberg noch zahlreiche Rätsel um Liebe, Treue und Lasterhaftigkeit lösen.

Damit hat er selbst nicht mehr gerechnet: Wilsbergs bester Freund Ekki Talkötter (Oliver Korittke) will die Hochzeitsglocken läuten lassen. Diese Nachricht kommt auch für Münsters bekanntesten TV-Detektiv Georg Wilsberg (Leonard Lansink) so überraschend, wie für die Zuschauer der beliebten ZDF-Krimikomödie, deren nächste Folge („Wilsberg: In Treu und Glauben“) am Samstag 20.15 Uhr ausgestrahlt wird.
 
Dennoch lässt sich der altmodische Ermittler überreden, Trauzeuge zu werden. Zweifel an der Verbindung haben allerdings alle Freunde: Ekki und die Unternehmer-Tochter Kerstin Buckebrede (Isabell Polak) wirken nicht wie frisch verliebt und füreinander bestimmt, sondern eher wie zwei, die die Torschlusspanik treibt.

Echtes Begehren scheint dagegen Kirchgängerin Rosemarie Dettmer (Steffi Kühnert) zu leiten. Ihre heiße Liebe gilt jedoch vergeblicherweise dem Pfarrer ihrer Gemeinde. Die vorbestrafte Stalkerin empfängt den Mann Gottes sogar leicht bekleidet in dessen Bett. Pfarrer Albers (Markus Knüfken) lässt sich nicht zur Fleischeslust hinreißen. „Das wird dir noch leid tun“, zischt die Frau, als er sie abermals abweist und vor die Tür setzt.
 
Kurz darauf stirbt der Kirchenmann an einer Giftmischung in seinem Weinglas. Höchste Zeit für Wilsberg, die vielen Rätsel um Liebe, Treue und Lasterhaftigkeit zu lösen.
 
Dabei werden die Verstrickungen von Sendeminute zu Sendeminute pikanter: In der Tasche des toten Pfarrers findet sich eine Visitenkarte einer auf Sexsucht spezialisierten Therapeutin (betörend: Heike Trinker). Die wiederum lässt offenbar auch nichts anbrennen, wie der Zuschauer schnell erfährt. Und als Ekkis Ex-Freundin (Nadja Becker) Wind von dessen Heiratsplänen bekommt, will sie die Hochzeit verhindern – notfalls mit allen Mitteln.
 
Die Frage in dieser sehr unterhaltsamen Episode ist am Ende weniger: Wer ist eigentlich der Mörder, sondern vielmehr: Wer treibt es hier eigentlich mit wem? Und wer zieht im Hintergrund die Strippen? Und nicht zuletzt: Wie wird Ekki es schaffen, sich den Plänen seiner Schwiegereltern in spe für eine bombastische Hochzeitsfeier zu entziehen?
 
Schwung in die Mördersuche bringen dabei unnachahmlich skurrile Wilsberg-Momente: Da ist die Szene, in der der Detektiv mit seiner trockenen Art, vergeblich versucht, sich als sexsüchtiger Patient bei der Therapeutin einzuschleichen (Ihre Expertise nach erster Inaugenscheinnahme ihres vermeintlichen Klienten: „Sie haben es schon lange nicht mehr gemacht“). Oder: Vertauschte Rollen mit Wilsberg im Beichtstuhl, als ein Priester seine schmutzigen Gedanken offenbart.
 
Spaßig anzusehen ist auch, wie Wilsbergs spießiger Widersacher bei der Polizei, der Beamte Overbeck (Roland Jankowsky), völlig aufgeht in der Aufgabe, einen unvergesslichen Junggesellenabschied für Ekki zu organisieren. Bei dieser Gelegenheit hat auch Ekkis Vorgesetzter einen herrlichen Auftritt als völlig enthemmtes Feierbiest. Auch wenn der Fall wie so oft in der Krimikomödie aus Münster zur Nebensache gerät – nicht zuletzt die trocken-humorigen Dialoge sorgen für kurzweilige Krimiunterhaltung. [Florentine Dame/kw]

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  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

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