ZDF-Dokumentation über Schicksal jüdischer Kinder während NS-Diktatur

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – Mit einer Dokumentation schlägt das ZDF eine Brücke von der Pogromnacht vor 70 Jahren zu der Gründung des Staates Israel vor 60 Jahren.

„Die Odyssee der Kinder“ am kommenden Sonntag um 23.50 Uhr stellt das aufrüttelnde Schicksal jüdischer Kinder und Jugendlicher im Zeichen von NS-Diktatur, Krieg und Holocaust – und dem Neuanfang in Israel – in den Mittelpunkt. Der Film von Stephan M. Vogel und Werner C. Barg beschreibt die Erlebnisse tausender junger Menschen, die vor dem mörderischen Terror der Nazis fliehen mussten. Hunderte von ihnen erreichten schließlich – nach einer dramatischen Odyssee – das „Gelobte Land“.

Fast vier Jahre dauerte das Drama der jüdischen Kinder. Die Etappen der Odyssee zeigen, wie die jungen Menschen immer wieder Opfer der Willkür wurden. Einige der Schicksale, die für die Erfahrungen so vieler stehen, werden in dem Film zum ersten Mal geschildert – anhand von ausführlichen Interviews, aufwändigen szenischen Rekonstruktionen und bislang unbekannten Dokumenten und Filmmaterial.
 
Die Berichte von Josef Rosenbaum, Lydia Mamer, Rachel Steinberg, Avraham Nencel und Felix Frenkel künden zum einen von menschlichem Leid, von Verfolgung und Erniedrigung, vom Verlust der Familie und der Heimat, zum andern aber auch von Hoffnung und dem Willen zu überleben.
 
Zeitzeugen, die sich an der Rettungsaktion beteiligten, kommen in der Dokumentation ebenfalls zu Wort: Ruth Zucker beispielsweise, eine deutsche Jüdin aus Bonn, die 1934 selbst auswandern musste. Eindrucksvoll schildert sie ihre Rolle als Mitglied der Haganah. Die jüdische Untergrundorganisation wurde nach ersten Hinweisen auf die „Teheran-Kinder“ aktiv, um ihnen die Einreise in das von den Briten abgeschirmte Palästina notfalls auch mit gefälschten Visa zu ermöglichen. Ruth Zuckers Berichte gaben den Anstoß für die Produktion des Filmes.
 
Zwei weltbekannte Künstler erklärten sich spontan bereit, an der Filmmusik von Fernsehpreisträger Karim Sebastian Elias mitzuwirken: Der als „King of Klezmer“ bekannte jüdische Klarinettist Giora Feidman und der Star-Trompeter Till Brönner (Echo-Preisträger 2007). Beide Musiker begegneten sich aus diesem Anlass zum ersten Mal. Die Sympathie, die sie für einander verspürten, hat sich auf das gemeinsame Werk übertragen: Die Künstler wollten „der Macht und Bedrohlichkeit der Filmszenen auch mit versöhnenden, die Welt umspannenden Klängen begegnen“.
 
„Die Odysee der Kinder“ wird am 23. Januar 2009 um 20.15 Uhr in 3 Sat wiederholt. [ar]

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