„ZDF Theaterkanal“ ehrt Carl Zuckmayer

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – In seinem Januar-Programm zeigt der ZDF Theaterkanal die ganze Bandbreite der Werke des vor dreißig Jahren verstorbenen Dramatikers Carl Zuckmayer.

Dessen erstes Erfolgsstück „Der fröhliche Weinberg“ ist geprägt von Zuckmayers rheinhessischer Herkunft. Der ZDF Theaterkanal zeigt das Drama von 1926 in einer Inszenierung am Staatstheater Darmstadt mit Günter Strack in der Hauptrolle.

In Zuckmayers späteren Stücken standen meist historische Persönlichkeiten im Mittelpunkt: „Der Schinderhannes“ ist in einer Verfilmung von Helmut Käutner mit Curd Jürgens in der Titelrolle zu sehen, „Der Hauptmann von Köpenick“ ist im Januar in einer Inszenierung von Christoph Brück am Berliner Ensemble im ZDF Theaterkanal präsent und auch „Des Teufels General“ steht auf dem Programm, eines der ersten Nachkriegsstücke, das den NS-Terror thematisierte.

Zuckmayers rheinhessische Heimat spiegelt sich auch in der Erzählung „Die Fassnachtsbeichte“ wider, die ihren Anfang am Fassnachtssamstag 1913 im Mainzer Dom nimmt. Eberhard Itzenplitz verfilmte die Kriminalgeschichte fürs Fernsehen. Zuckmayer, der seine Heimat früh verlassen hatte, von 1939 bis 1946 im Exil in den USA lebte und ab 1958 in der Schweiz sesshaft wurde, hielt seine Lebensgeschichte in seiner Autobiografie „Als wär’s ein Stück von mir“ fest, die August Everding filmisch umsetzte. Carl Zuckmayer starb am 18. Januar 1977.

Weitere Programmhighlights im Januar-Programm des ZDF Theaterkanals: Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“, das die Zuschauer durch die Spielfreude von Tobias Moretti, Michael Maertens, Elisabeth Orth und Bibiane Beglau sowohl bei den Salzburger Festspielen 2005 als auch bei den anschließenden Aufführungen im Wiener Burgtheater begeisterte.
 
Regisseur Martin Kusej holte das Historienspektakel um die Inthronisierung der Habsburger in die Moderne und formte daraus ein Europa-Drama im besten Sinne. Peter Schönhofer adaptierte die Inszenierung fürs TV und führt vor, wie aufregend Theater im Fernsehen sein kann.
 
Händels 1734 uraufgeführtes Opus „Orest“ vereint als sogenanntes Pasticcio die schönsten Arien aus neun Opern des Komponisten. Regisseur Sebastian Baumgarten und der musikalische Leiter Thomas Hengelbrock arbeiteten für ihre aktuelle Inszenierung an der Komischen Oper Berlin die zeitgemäße Thematik des Stücks heraus.
 
Flucht, Fremdenhass und Diktatur sind die zentralen Problemfelder der aus der griechischen Mythologie entlehnten Handlung. Für die Reihe „Theaterlandschaften“ hat sich Esther Schweins in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover umgeschaut, und Johanna Schickentanz stellt in „Abgeschminkt“ die gebürtige Iranerin Jasmin Tabatabai vor, die im Sommer 2006 als wütende Kriemhild bei den Nibelungenfestspielen in Worms beeindruckte. [lf]

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