Kinostarts: Von Clint Eastwood über „Green Book“ bis Nazijude

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Am letzten Tag des Monats startet Clint Eastwood als Drogenkurier, Mark Wahlberg adoptiert eine Familie und Checker Tobi reist um die Welt. Außerdem läuft der Oscarkandidat „Green Book“ an und ein Jude tritt als überzeugter Nationalsozialist auf.

„The Mule“

Hollywood-Veteran Clint Eastwood schlägt mit 88 Jahren in „The Mule“ gleicht doppelt zu – als Regisseur und Hauptdarsteller. Nach einer wahren Begebenheit spielt er den Kriegsveteranen Leo Sharp, der im hohen Alter als Drogenkurier für ein mexikanisches Kartell Kokain in die USA schmuggelte. Der ergraute Rentner fällt den Fahndern zunächst nicht auf, die Drogenbosse bessern seine Kasse großzügig auf. Eastwood inszeniert „The Mule“ als eine Mischung aus Roadmovie, Krimi und Familiendrama. Es ist sein erster Auftritt vor der Kamera seit „Back in the Game“ im Jahr 2012. An seiner Seite spielen Bradley Cooper, Michael Peña und Dianne Wiest mit. (The Mule, USA 2018, 116 Min., FSK o.A., von Clint Eastwood, mit Clint Eastwood, Bradley Cooper, Michael Peña, Dianne Wiest, www.warnerbros.de)

„Plötzlich Familie“

Pete und Ellie sind ein gewöhnliches Mittelschichts-Vorstadtpärchen, das zusammen Häuser renoviert und verkauft. Statt ein eigenes Kind zu zeugen, machen sie sich beim Tag der offenen Tür der Kinderhilfe auf die Suche nach einem Kind zur Adoption. Als sie dort die 15-jährige Lizzy und deren jüngere Geschwister Juan und Lita treffen, entscheiden sie sich kurzerhand, alle drei bei sich aufzunehmen – und schnell merken die beiden, dass sie sich möglicherweise ein wenig übernommen haben. Mit „Plötzlich Familie“ hat Regisseur Sean Anders seine eigene Geschichte verfilmt. In den Hauptrollen sind Mark Wahlberg und Rose Byrne („Bad Neighbors“) zu sehen. (Plötzlich Familie, USA 2018, 119 Min., FSK ab 6, von Sean Anders, mit Mark Wahlberg, Rose Byrne, Isabela Moner, Margo Martindale, paramount.de/ploetzlich-familie)   

„Green Book“

Der aus der Bronx stammende Italiener Frank „Tony Lip“ Vallelonga nimmt in den 1960er Jahren einen ungewöhnlichen Job an und wird der Chauffeur für den schwarzen Musiker Don Shirley. Die beiden brechen zu einer zwei Monate langen Konzerttournee in die US-Südstaaten auf. „Green Book – Eine besondere Freundschaft“ basiert auf einer wahren Geschichte und erzählt vom Beginn einer berührenden Freundschaft. In den Hauptrollen sind Viggo Mortensen und Mahershala Ali zu sehen. Das Werk gewann bereits drei Golden Globes und ist nun für fünf Oscars nominiert. (Green Book – Eine besondere Freundschaft, USA 2018, 131 Min., FSK ab 6, von Peter Farrelly, mit Viggo Mortensen, Mahershala Ali, Linda Cardellini, www.fox.de/green-book)

„Checker Tobi“ 

Vulkane, Pazifik und ewiges Eis: In „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ reist der Moderator rund um die Welt. Er steht am Krater eines grummelnden Vulkans, wird mit der bitteren Armut in Indien konfrontiert und taucht im Pazifik nach Fischen. Und er landet in Grönland, mitten in der endlosen Weite von Schnee und Eis, wo Wissenschaftler erforschen, wie hoch und wie schnell der Meeresspiegel steigen wird. Kindgerecht und spannend erklärt der Film, dass es auf der Erde wunderschön ist, dass es gleichzeitig aber auch handfeste Probleme gibt. Die Klimaerwärmung etwa oder den Wassermangel in vielen Ländern. Dabei ist der Film wie eine Schnitzeljagd gestaltet. Denn das Geheimnis der Erde kann „Checker Tobi“ erst ganz am Ende lüften. (Checker Tobi, Deutschland 2018, 84 Min., FSK ab 0, von Martin Tischner, mit Tobi Krell, Lars Rudolph und Ulla Lohmann, www.mfa-film.de/kino/id/checker-tobi-und-das-geheimnis-unseres-planeten/)

„The Possession of Hannah Grace“

Megan Reed, eine ehemalige Polizistin, nimmt einen Nacht-Job in einer Leichenhalle an. Eines Nachts sieht sich die junge Frau mit den dunklen Haaren dort dann auch tatsächlich mit einer sehr speziellen Leiche konfrontiert: Der Sanitäter, der den toten Körper zu Megan ins Leichenschauhaus bringt, spricht von einem seltsamen Fall, und davon, dass die Familie der Toten eine Art von Exorzismus an dieser vollführt habe. Etwas jedoch sei schief gelaufen… (The Possession of Hannah Grace, USA 2018, 86 Min., FSK ab 16, von Diederik Van Rooijen, mit Shay Mitchell, Grey Damon, Kirby Johnson, www.sonypictures.de/)

„Das letzte Mahl“

Michael Glickstein ist Jude – und überzeugter Nationalsozialist. Er ist sogar so von der Nazi-Propaganda gefesselt, dass er für die Ideologie kämpfen will und dafür mit seiner eigenen Familie bricht. „Das letzte Mahl“ spielt am Abend des 30. Januars 1933, dem Tag, als Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde. Der junge Patrick Mölleken (25) übernimmt die Hauptrolle. Regie führte Florian Frerichs; in einer Nebenrolle ist Bela B., der Schlagzeuger der Band Die Ärzte, zu sehen. (Das letzte Mahl, Deutschland 2018, 83 Min., FSK ab 6, von Florian Frerichs, mit Sharon Brauner, Michael Degen, Bruno Eyron, www.apollo-film.de) ACHTUNG: Dieser Film startet bereits am 30. Januar.

„Mia und der weiße Löwe“

Für Mia, Protagonistin dieses Familienfilms, stehen Veränderungen an: Mit ihrer Familie zieht die Zehnjährige von London ins ferne Südafrika. Ihr Heimweh währt lange, immer wieder muss sie an die, in der Heimat zurück gelassenen Freunde denken. Eines Tages aber erblickt auf der Farm der Eltern ein weißes Löwenbaby das Licht der Welt. Mehr und mehr weckt das besondere Tier Mias Interesse – schließlich entwickelt sich zwischen den beiden eine wunderbare Freundschaft. Charlie aber bleibt nicht immer so klein und süß; Mias Eltern sehen in dem ausgewachsenen Löwen gar eine potenzielle Gefahr. Von der Deutschen Film- und Medienbewertung gab’s für das Werk das „Prädikat besonders wertvoll“. (Mia und der weiße Löwe, Frankreich/Südafrika/Deutschland 2018, 98 Min., FSK ab 6, von Gilles de Maistre, mit Daniah de Villiers, Mélanie Laurent, Langley Kirkwood, www.studiocanal.de/kino/mia_und_der_weisse_loewe)

„Generation Wealth“

Lauren Greenfield zeigt uns in ihrer Dokumentation, welche Ausmaße das Besessensein von Geld und Statussymbolen in den Vereinigten Staaten zuweilen annimmt. Spätestens mit Donald Trump, erklärt die Fotografin und Filmemacherin Greenfield, die sich seit einem Vierteljahrhundert mit Reichtum beschäftigt, habe sich ein Kulturwandel manifestiert. „In gewisser Weise hat er bestätigt, was ich die beiden Jahrzehnte zuvor in der Kultur dokumentiert habe.“ Greenfield hat für ihre Doku unter anderem mit einem deutschen, in den USA einst vom FBI gesuchten Hedgefonds-Manager gesprochen, sie war bei Schönheitswettbewerben, zeigt uns Studenten und andere US-Bürger, die bereit sind, sich hoch zu verschulden.
(Generation Wealth, USA 2018, 105 Min., FSK ab 16, von Lauren Greenfield, www.jip-film.de)

[dpa/tk]

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1 Kommentare im Forum

  1. 88 Jahre. Noch 12 Jahre, und er kann die Hauptrolle im US-Remake von "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg ..." spielen. Aber ihm wird etwas die Naivität für ein authentisches Spiel der Hauptfigur abgehen ...
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