Verhaftet: Sex-Straftäter castete Kinder für Hollywood-Filme

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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In Los Angeles ist ein Casting-Agent für Kinderfilme wie „Super 8“ und „School Of Rock“ verhaftet worden: Der Mann hatte in den neunziger Jahren eine Gefängnisstrafe verbüßt, nachdem er einen 8-Jährigen misshandelte. Weil er den Behörden seinen Umzug verschwieg, droht ihm nun erneut Freiheitsentzug.

Jason James Murphy habe sich am Freitag am Bezirksgericht in Beverly Hills gestellt, nachdem die ermittelnde Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen ihn erhoben hatte. Das berichteten US-Medien zum Wochenende. Der 35-Jährige sei mehrere Stunden lang vernommen worden, aber noch am gleichen Tag wieder auf freien Fuß gesetzt worden, hieß es weiter.

Murphy trat im Jahr 1996 eine fünfjährige Haftstrafe an, nachdem er sich in Seattle als Frau verkleidete, einen 8-jährigen Jungen entführte und sexuell missbrauchte. Nach seiner Freilassung soll er gegen mehrere Gesetze verstoßen haben. Im Jahr 2005 sei er nach Los Angeles gezogen, wo er sich fortan nur als Jason James ausgewiesen haben soll. Das sei ein Verstoß gegen die gesonderte Ausweispflicht für Sexualstraftäter.

Weiterhin fordert das US-amerikanische Gesetz, dass sich Kriminelle mit entsprechendem Hintergrund nach einem Umzug in ihrem neuen Wohnort in einer speziellen Kartei registrieren lassen. Das habe Murphy nicht gemacht, hieß es weiter. Zudem sei es verurteilten Sexualstraftätern in den USA verboten, weiterhin mit Kindern zu arbeiten.

Auch dagegen soll er verstoßen haben. Seit 2005 arbeitete Murphy als Casting-Agent in Los Angeles. Unter anderem suchte er Kinder für Filme wie „School of Rock“, „Super 8“ oder „The Three Stooges“. In den kommenden Tagen will die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob gegen Murphy ein Verfahren eröffnet wird.

Vor drei Wochen berichtete erstmals die Tageszeitung „Los Angeles Times“ über den Fall. Das Blatt führte ein Interview mit „Super 8“-Regisseur J. J. Abrams, der eigenen Angaben zufolge nichts von dem kriminellen Hintergrund des 35-Jährigen wusste. „Als Vater ist es für mich unverständlich und absolut schockierend, dass eine solche Person in unseren Reihen arbeiten konnte“, so der Filmemacher damals. [dm]

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