Anzeigenstop! Konflikt zwischen Facebook und Australien eskaliert

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Der Streit zwischen Australien und dem Internetriesen Facebook eskaliert. Die Regierung werde geplante Anzeigen auf Facebook zurückziehen, sagte der australische Finanzminister Simon Birmingham am Montag dem Sender Radio National.

Der Umsatzverlust für Facebook könnte sich pro Jahr auf 10,5 Millionen Australische Dollar (rund 6,8 Millionen Euro) belaufen, berichtete der Sender ABC.

Facebook hatte am Donnerstag Nachrichtenseiten auf seiner Plattform für australische Nutzer gesperrt. Facebook-Nutzer können seither keine nationalen oder internationalen journalistischen Inhalte mehr teilen. Damit widersetzt das Unternehmen sich einem Gesetzesvorhaben der australischen Regierung, das künftig Google und Facebook dazu zwingen soll, örtliche Medienunternehmen zu bezahlen, wenn sie deren Inhalte verbreiten. Australien möchte damit erreichen, dass Werbeeinnahmen gerechter verteilt werden.

Birmingham bezeichnete die Sperre der Nachrichtenseiten als „unangemessen“ und beschuldigte Facebook, Einfluss auf „demokratische Systeme“ nehmen zu wollen. „Wir werden das nicht tolerieren.“ Die Regierung werde nicht von ihrem Gesetzesvorhaben abweichen.

Auch Deutschland steht eine Reform des Urheberrechts bevor. Dabei geht es um die Umsetzung einer EU-Richtlinie, die im Sommer 2019 beschlossen wurde und die bis Juni umgesetzt werden soll. Die Bundesregierung betont, der Gesetzesentwurf sehe einen fairen Interessenausgleich vor, von dem Kreative, Rechteverwerter und Nutzer gleichermaßen profitierten. Aber es regt sich auch Widerstand. Der Entwurf ist aber weniger radikal und die Debatte darüber moderater als in Australien.

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11 Kommentare im Forum

  1. "Der Umsatzverlust für Facebook könnte sich pro Jahr auf 10,5 Millionen Australische Dollar (rund 6,8 Millionen Euro) belaufen, berichtete der Sender ABC." Das wird Facebook nicht weh tun, die spüren das gar nicht. Aus ihrer Sicht müssen die hart bleiben wegen möglicher weiterer Nachahmer. Trotzdem drücke ich Australien die Daumen.
  2. Wenn man selber keine "Ami-Dienste" nutzt, kann es Dir doch egal sein. Da braucht man keinen Populismus und Nationalismus rausgrölen. Meistens sind dann die großen Schreihälse gerade die größten Heuchler, weil man doch irgendwas nutzt, was mit den USA zu tun hat. So ist es dann auch in anderen Angelegenheiten. Öffentlich so, aber privat oder geschäftlich dann doch ganz anders.
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