23. Medienforum NRW setzt auf Frauen-Power am Rednerpult

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Veranstalter des Medienforums NRW setzten in diesem Jahr stärker als zuvor auf Medienfrauen. Vertreterinnen aus großen Unternehmen, Rundfunkanstalten oder Bürgerrechtlerinnen prägen das Gesicht des 23. Kongresses.

Am Freitag gaben die Veranstalter des Medienforums NRW in einer Mitteilung nähere Details zum Programm bekannt. So wird die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zur Eröffnung des Medienforums am 20. Juni in Köln eine medienpolitische Leitrede halten. Zum Auftakt werden sich anschließend WDR-Intendatin Monika Piel, zur Zeit an der Spitze der ARD, und Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL, kritisch mit der Lage ihrer Branche auseinandersetzten.
 
Die Muslima Esra ‚ a Al Shafei sorgt für einen Kontrapunkt in der ersten großen Diskussionsrunde. Die 25-Jährige zählt zu den aktivsten Bürgerrechtlerinnen der arabischen Welt. Sie bloggt für Menschenrechte und Meinungsfreiheit. Im Rahmen des Kongresses referiert Al Shafei über die Online-Revolution im Mittleren und Nahen Osten.

Am 20. Juni wird dann Eva Christiansen, die Medienberaterin von Bundeskanzlerin Angela Merkel, über das Abhängigkeitsverhältnis von Politikern und Journalisten sprechen. Im Kontrast dazu, kann Arva Damon am ersten Kongresstag erklären, wie es ist, an der Grenze zwischen Staatsmacht und Journalismus zu arbeitet. Die TV-Korrespondentin berichtete für CNN zuletzt aus Beirut, Kairo oder Libyen.
 
Der zweite Kongresstag wird ebenfalls von Frauen geprägt. So berichtet Margot Käßmann, die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, über ihre Erfahrungen. Am Dienstag (21. Juni) wird sie über Medien-und Wertewandel in einer Keynote zum Panel „Local Hero, Global Player: Die Rolle der Zeitungen“ sprechen. Zuvor eröffnet NRW-Medienministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) den zweiten Kongresstag. Ebenfalls am Dienstag spricht Donata Hopfen, Geschäftsführerin von Bild digital, zum Thema „Print goes mobile – Szenen einer Ehe“.
 
Weiter berichtete Dunja Mijatovic am Dienstag von ihren Erfahrungen. Sie wurde im vergangenen Jahr zur OSZE-Medienbeauftragten ernannt und überwacht seitdem die Medienfreiheit in den OSZE-Staaten. Die Frau aus Bosnien-Herzegowina kritisiert vor allem auch die Bedrohung von journalistischer Freiheit und Menschenrechten in Osteuropa. Das Thema der Keynote von Mijatovic am 21. Juni lautet „Entmachtete Medien“.
 
Am dritten Kongresstag erläutert Margrèt Tryggvadòttir ihre Erfahrungen mit der „Icelandic Modern Media Initiative“. Die Abgeordnete des isländischen Parlaments „Althing“ ist führender Kopf einer politischen Bewegung, die per Gesetz die Vision eines Freihafens für Informationen realisieren will. Außerdem wird am 22. Juni auch Stefana Broadbent auf dem Kongress präsent sein. Sie versteht sich als „digitale Ethnologin“ und untersucht seit Jahren, wie wir die unterschiedlichen Kommunikationskanäle nutzen und unser Kommunikationsverhalten ändern.
 
Insgesamt soll das Programm laut Veranstaltern „aktuelle Wendungen reflektieren“ und Antworten auf die Fragen rund um Inhalte, Distribution, Regulierung und Finanzierung geben. Erstmals finden beim Medienforum NRW auch wieder eigenständige Panels zum Thema Radio statt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [frt]

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