5 Jahre nach EinsFestival: erstes kleines Jubiläum für One

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Der Sender One feiert Geburtstag. Denn am 3. September 2016 wurde Einsfestival umbenannt. Zum fünfjährigen Jubiläum freut sich Programmchef Ingmar Cario über ein geschärftes Profil, ordentliche Marktanteile und den ersten Grimme-Preis.

© WDR/Linda Meiers
WESTDEUTSCHER RUNDFUNK KÖLN Ingmar Cario. Leiter der WDR-HA Programmmanagement Fernsehen (ab 2019) © WDR/Linda Meiers

Aus dem ehemaligen „Gemischtwarenladen“ EinsFestival mit Inhalten unterschiedlichster Genres entwickelte die siebenköpfige One-Redaktion ein Programm für hochwertige Fiction und Unterhaltung.

Seitdem stieg der Marktanteil von 0,4 Prozent in 2016 auf 1,0 Prozent im ersten Halbjahr 2021. „Erreicht durch kluge Planung, gute Ankäufe von Lizenzproduktionen und intelligente Programmierung.“, so Ingmar Cario. Als Höhepunkt erhielt man 2021 seinen ersten Grimme-Preis für die 10-teilige Politsatire „Parlament“. Eine deutsch-belgisch-französische Koproduktion, die One mitproduziert hat.

One kann auch Sport

Auch bei den Sportübertragungen der ARD ist One ein wichtiges Zahnrad geworden. So laufen auf dem Spartensender zum Beipsiel Eiskunstlaufen oder die Tour de France. Seit dieser Saison beheimatet man zudem eine neue, der 2. Fußball-Bundesliga gewidmete Ausgabe der „Sportschau“ am Freitagabend (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Nicht zu vergessen: einige Parallelspiele der Weltmeisterschaft 2018 liefen auch bei One.

Seinen Fokus behält der Sender jedoch wie eingangs erwähnt im Unterhaltungssektor. Die Etablierung über der 1-Prozent-Hürde führt Programmchef Cario denn auch auf die regelmäßigen Fiction-Inhalte und weniger auf die Sport-Highlights zurück. Im Linearen und im Digitalen möchte der Sender weiterhin die 30 bis 50-Jährigen für die ARD gewinnen. Das lineare Fernsehen soll dabei der Ort für starke Premieren bleiben. Auch wenn One ebenfalls als Channel in der der ARD-Mediathek erfolgreich ist, und dort ein wichtiger Pfeiler geworden ist. Um dem Ausdruck zu verleihen: In den vergangen zwei Jahren haben sich die Online-Abrufzahlen verfünffacht. In der Mediathek durchbricht eine Serie auch schon mal die Millionengrenze. Erfolge, die sich so im linearen Fernsehen nur schwerlich reproduzieren lassen. Trotz allem versucht One das begrenzte Budget möglichst klug in Zukäufe und eigene Formate zu investieren.

Online am erfolgreichsten

Als nächstes auf dem Programm steht die Eigenproduktion „Bauerfeind – Die Show zur Frau“. Die nächste Staffel ist in Arbeit und wird zwölf Sendungen umfassen. Ab Ende September erfolgt die lineare Ausstrahlung immer mittwochs. Dort erfreuen auch „Dr. Who“ oder „Agatha Christies Marple“ und „Poirot“ die geneigte Zuschauerschaft. Cario: „Wir programmieren nicht auf Teufel komm raus auf Quote. Uns ist es wichtig, unseren Zuschauer:innen und Nutzer:innen ein wertvolles und im besten Sinne öffentlich-rechtliches Fiction- und Unterhaltungsprogramm zu bieten“.

Bei allem löblichen Ansatz steckt in dieser Aussage aber auch Ansatzpunkte für die am häufigsten One gegenüber geäußerte Kritik. Die lautet, dass das Programm in vielen Fällen auch als ein Privatsender im öffentlich-rechtlichen Kostüm betrachtet werden könne. Der Unterhaltungsfokus ist zumindest nicht die dringlichste Verpflichtung beim Sendeauftrag. Für die Erfüllung dessen müssen dann die anderen digitalen Spartenprogramme, Tagesschau24 und ARD-alpha, herhalten.

(WDR/bey)

Bildquelle:

  • Ingmar Cario: ARD-Foto
  • df-one: ARD

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