Anga fordert: „Keine Gefährdung des Infrastrukturwettbewerbs“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Bonn/Berlin – Der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber Anga appelliert an die Bundesnetzagentur, ihrer bislang verlässlichen und auf den Infrastruktur­wettbewerb setzenden Regulierung treu zu bleiben.

„Gerade die Höhe der TAL (Teilnehmeranschlussleitung)-Entgelte sind ein entscheidendes Signal für den Zeitpunkt und den Umfang der Investitionen in alternative Infrastrukturen“, so der Anga-Verband. Dies gelte insbesondere für den möglichst raschen Übergang zu den neuen, hochleistungsfähigen „Next Generation Networks“ (NGN), die sowohl durch glasfaser­basierte Kabelnetze („Hybrid-Fibre-Coax“ HFC-Netze) als auch durch neue Glasfasernetze bis zu den Gebäuden oder Wohnungen (FTTB/H) realisiert werden.

„Die Entscheidung über den Investitionszeitpunkt und die Wirtschaftlichkeit bisheriger und zukünftiger Investitionen in glasfaserbasierte Netze hängt maßgeblich von den Nutzungspreisen der herkömmlichen DSL- bzw. Kupfernetz-Infrastruktur ab“. Der Aufbau und Umstieg zu glasfaserbasierten NGN würde durch die Absenkung der TAL-Entgelte auf Basis historischer Kosten konterkariert und verzögert, vermutet der Anga-Verband. Erst das bewährte und seit Öffnung der TAL vor mehr als zehn Jahren angewandte Wiederbeschaffungskostenprinzip habe echten Infrastrukturwettbewerb ermöglicht.
 
Seit vielen Jahren würden die deutschen Kabelnetzbetreiber aus eigener Kraft hohe Beträge in leistungsfähige Netze investieren. „Die Kabelnetzbetreiber der Anga haben in den letzten Jahren zwischen 20 und 30 Prozent ihres Umsatzes in die Modernisierung und den Ausbau ihrer Kabelnetze investiert. Im vergangenen Jahr lagen die Investitionen bei ca. 750 Millionen Euro, für 2009 sind wieder über 700 Millionen Euro geplant. Diese Investitionen sind nur dann möglich, wenn das wett­ewerb­liche und regulatorische Umfeld nicht zum Nachteil der Kabelnetzbetreiber bzw. der bereits in Glasfaserinfrastruktur investierenden Betreiber verändert wird“, sagte Thomas Braun, Präsident der Anga.
 
„Der mit den Absenkungsforderungen einhergehende abrupte Wechsel der Berechnungsmethodik würde die für Investitionen unverzichtbaren regulatorischen Ziele wie Planungs­sicherheit und Vertrauensschutz zugunsten allenfalls kurzfristiger Einsparungen preis­geben“, vermutet der Verband. Die Folge seien geringere und spätere Investitionen in NGN und damit lang­fristige volkswirtschaftliche Schäden. [ar]

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