Rosenheim – Der lange beschworene Fachkräftemangel macht der deutschen Wirtschaft immer mehr zu schaffen. Anton Kathrein, Chef der Kathrein-Werke, war einer der Ersten, der auf diesen Misstand immer wieder hingewiesen hat.
„Aufgrund des Fachkräftemangels müssen Aufträge teilweise abgelehnt werden”, betonte Unternehmer Anton Kathrein gegenüber den „Rosenheimer Nachrichten“. Kathrein ist neben seiner Führungsposition bei den Kathrein Werken auch Vizepräsident des Deutschen Zentralverbandes der Elektroindustrie.
Kathrein habe deswegen frühzeitig versucht, dieses Problem anzugehen und dabei vor allem auf die Ausbildung gesetzt. Derzeit sind 386 Azubis, Praktikanten und Diplomanden bei den Kathrein-Werken tätig. Darüber hinaus hat man frühzeitig den Kontakt zu den Universitäten gesucht. So gibt es mittlerweile Weiterbildungsprogramme und Kooperationen mit mehreren Hochschulen. Dennoch kommen derzeit, so der Rosenheimer Arbeitsagenturchef Harald Neubauer, nur 1,7 Bewerber auf eine offene Ingenieursstelle.
Auch Andreas Stöhr, der Chef der Arbeitsagentur Bayern, bestätigte den akuten Fachkräftemangel in den technischen Berufen. Neben Versäumnissen in der schulischen Ausbildung machte er fehldende Ausbildungsplätze, zu wenige Studenten, zu viele Studienabbrecher und zu wenig innerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen für diese Situation verantwortlich.
Dabei ging er gegenüber den „Rosenheimer Nachrichten“ auch streng mit den Jugendlichen ins Gericht, so hätten zu viele Schüler Defizite bei Grundqualifikationen wie Lesen, Schreiben, Pünktlichkeit und Fleiß. [lf]
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