ARD schart Freiwillige für Eurovision Song Contest um sich

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Kein Geld, aber das Flair der weltgrößten Musikshow: So hat die ARD um Helfer für den Eurovision Song Contest geworben. Mit Erfolg. 548 Freiwillige trafen sich in Düsseldorf. Es ist eine bunte Gruppe.

Eine Studentin, die Spaß an internationalem Flair hat. Eine Mutter, deren Kinder fast groß sind und die jetzt etwas ganz Neues machen will. Oder ein 52-Jähriger, der schon als kleiner Junge vom Eurovision Song Contest begeistert war. Insgesamt 548 Freiwillige sollen mithelfen, damit Deutschland im Mai beim Grand Prix in guter Erinnerung bleibt.

Vorjahressiegerin Lena Meyer-Landrut sagt es so: „Ihr seid diejenigen, die… äh… total unverzichtbar sind, seid… äh.“ Per Videobotschaft begrüßte die 19-Jährige am Sonntag die sogenannten Volunteers bei deren erstem Treffen in Düsseldorf.

In einem Zelt neben der Arena, in der Lena beim Finale in knapp vier Wochen mit ihrem Lied „Taken By A Stranger“ auf der Bühne stehen wird, sitzen sogar etwas mehr als die ursprünglich 500 gesuchten Freiwilligen. 60 Prozent von ihnen sind Frauen, 40 Prozent Männer. Die Jüngsten sind 18 Jahre alt, der Älteste ist 72.

Sie sollen die Delegationen der 43 teilnehmenden Nationen, die mehr als 35 000 Live-Zuschauer der Show oder rund 2500 anreisende Journalisten betreuen. „May I help you?“, steht denn auch auf der knallroten Dienstkleidung der Helfer: „Darf ich Ihnen helfen?“

Die 24-jährige Christine wird die Delegation aus San Marino betreuen. „Ich wusste gar nicht, dass die teilnehmen“, gesteht die Studentin. Dass sie für die Vertreter des Kleinstaates ausgewählt wurde, ist aber kein Zufall. Sie hat ein Auslandssemester in Mailand verbracht und spricht Italienisch.

Wegen seiner Sprachkenntnisse ist der 25-Jährige Georgios für die Betreuung Zyperns zuständig. „Mit dem Land habe ich bisher eigentlich gar nichts zu tun“, sagt Georgios, dessen Familie aus Griechenland stammt. Den zypriotischen Beitrag zum Song Contest kann er aber schon fast mitsingen: „Wie einen Engel habe ich Dich geliebt“, lautet der Text, wie er erzählt.

„Eine Bezahlung können wir nicht bieten, dafür aber das einzigartige Flair der größten Musikshow der Welt“, hatte es Mitte Januar geheißen, als der zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) mit seiner Suche nach Helfern an die Öffentlichkeit gegangen war.

Von dieser Stimmung einer internationalen Großveranstaltung ließ sich die 46-jährige Anette Kappmeyer locken. Ihre 15 und 17 Jahre alten Kinder brauchten sie nicht mehr ständig, erzählt sie. Deshalb wolle sie einfach mal etwas Neues ausprobieren. Ihre ersten Eindrücke vom Song Contest hat Anette Kappmeyer bereits in einer SMS an eine Freundin festgehalten.

Für Jörg ist der Grand Prix ein Teil seines Lebens. Der 52-Jährige, der sich wie die meisten hier nur mit seinem Vornamen vorstellt, war als Zuschauer bereits beim Song Contest 1983 in München dabei. Jetzt will der Fan die Musikshow als Helfer erleben. Zwei Wochen hat sich der Beamte – er arbeitet bei einer internationalen Organisation in Paris – dafür freigenommen.

Mit Vorschusslorbeeren halten die Fernsehleute die Freiwilligen bei Laune. „Ihr seid das Aushängeschild dieser Veranstaltung. Ihr repräsentiert uns, die ARD, und auch Deutschland“, sagt ESC-Projektleiter Ralf Quibeldey. Und Lena sagt in ihrer Videobotschaft: „Ihr macht einen riesengroßen Job, Ihr bringt das Ganze zum Laufen.“ Als Lohn für ihre Arbeit hoffen manche Helfer, auch mal die echte Lena kennenzulernen. [Michael Kieffer/ar]

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26 Kommentare im Forum

  1. AW: ARD schart Freiwillige für Eurovision Song Contest um sich Ehrenamtliche Arbeit ist im Grunde unnötig. Genauso wie man jetzt Hartz IV-Empfänger zum Freiwilligen Dienst zwingen will, man möchte ausgebildenten Kräften nichts zahlen - so sieht es doch aus. Der ESC ist durchaus kommerziell und da gehört Bezahlung dazu.
  2. AW: ARD schart Freiwillige für Eurovision Song Contest um sich Und nicht nur kommerziell allein (durch Verkauf von Werbung, Standgebühren für Aussteller und Gastrostände, ...) sondern auch noch kostenpflichtig für die Besucher ... also gleich doppelt kommerziell.
  3. AW: ARD schart Freiwillige für Eurovision Song Contest um sich Mann - Oh - Mann! Das läuft bei ALLEN Großveranstaltungen so. Hier wird ja gerade so getan, als wäre dies was vollkommen Neues. Fußball-WM, Olympische Spiele, WM in Garmisch, ja selbst bei Konzertveranstaltungern von großen Bands( Stones und ähnliches) greifen die Bands auf kostenlose Helfer zurück! Geht mal einen Tag im Monat vom Computer weg - das ware Leben spielt draußen!
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