ARD/ZDF weisen Vorwurf der Einseitigkeit zurück

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin/Mainz, – Thomas Baumann, ARD-Chefredakteur und Nikolaus Brender, Chefredakteur des ZDF, nehmen Stellung zu den Vorwürfen des Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Salomon Korn.

Dieser hatte im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ der ARD und ZDF vorgeworfen, über den aktuellen Nahostkonflikt einseitig berichtet zu haben.

In den Fernsehbildern seien Israelis meist nur die Täter und die Libanesen nur die Opfer. Nach Ansicht der Chefredakteure von ARD und ZDF, ist der Vorwurf einseitiger Berichterstattung nicht gerechtfertigt. ARD und ZDF gingen in ihren Nachrichtensendungen stets auf beide Seiten ein. Die Korrespondenten hätten die Opfer auf beiden Seiten erwähnt und gezeigt, so die Chefredakteure. „Der Eindruck von Herrn Korn, Israel werde vor allem als Angreifer gezeigt, könnte daran liegen, dass es sich bei diesem Krieg um einen asymmetrischen Konflikt handelt.“ Eine reguläre Armee stehe einer bewaffneten Miliz gegenüber.
 
Die israelische Armee lade Berichterstatter sogar ein, über ihre Angriffe zu berichten. Von den Raketen-Angriffen der Hisbollah gebe es nur Bilder über die Einschläge und die Opfer im Norden Israels. Diese Bilder nehmen laut ARD und ZDF in der Berichterstattung, anders als von Korn kritisiert, einen breiten Raum ein. Ebenso würden die Bilder von Opfern israelischer Angriffe in Beirut und im Südlibanon gezeigt. Es könne nicht Aufgabe von ARD und ZDF sein, wegen der Asymmetrie dieses Krieges Bilder, über die sie verfügen, bewusst zurückzuhalten. „Das wäre Nachrichtenmanipulation.“, erklärten die Chefredakteure weiter.
 
Bilder könnten allerdings nicht die ganze Wahrheit dieses Konfliktes zeigen, daher hätten von Anfang an dieKorrespondenten der Sender Hintergründe erklären lassen, um die Ursachen dieses Konfliktes verständlich zu machen. In Sondersendungen hätten diese Analysen, bei denen die Argumentation der israelischen Regierung einen breiten Raum eingenommen habe, immer wieder alle Facetten des Konflikts beleuchtet. „Gerade weil wir die Hintergründe und die Opfer auf beiden Seiten immer wieder zeigen, hat zum Beispiel der Vorsitzende der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, Michael Fürst, in dieser Woche ausdrücklich die ausgewogene Berichterstattung der öffentlich- rechtlichen Sender in einem NDR-Interview gelobt.“ äußerten Baumann und Brender abschließend. [sch]

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