Bauer verklagt Premiere auf Schadenersatz in siebenstelliger Höhe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Pay-TV-Sender soll seine marktbeherrschende Stellung missbraucht haben, weil im Abo-Angebot „Premiere komplett“ ein kostenloses Zeitschriften-Abo enthalten ist.

Vor dem Oberlandesgericht München hat der Heinrich Bauer Verlag laut Focus den Pay-TV-Betreiber Premiere auf Schadenersatz in siebenstelliger Höhe verklagt. Bauer werfe dem Sender vor, seine „marktbeherrschende Stellung“ zu missbrauchen, weil im Abo-Angebot „Premiere komplett“ der kostenlose Bezug der vom Bauer-Konkurrenten Axel Springer verlegten Zeitschrift „TV Digital“ enthalten sei. Vor dem Landgericht München I war Bauer in erster Instanz gescheitert.

Jeder neue Premiere-Abonnent erhält zwei „TV Digital“-Ausgaben gratis und anschließend ein Angebot für ein Abonnement des TV-Magazins. Bei Vertragsabschluss kassiere Premiere von Springer laut Focus etwa 40 Euro Provision. Durch diese exklusive, auf fünf Jahre abgeschlossene Kooperation, sei der Zugang der eigenen Programmzeitschrift „TV World“ zur Kundengruppe der Premiere-Abonnenten laut Bauer faktisch abgeschottet. Nach Berechnungen von Bauer-Verlagsgeschäftsführer Andreas Schoo hat Springer bei rund 1,4 Millionen abgeschlossenen „TV Digital“-Abos mittlerweile 56 Millionen Euro Provision an Premiere gezahlt. Laut Branchenexperten soll die Allianz für Springer ein Zuschussgeschäft sein. [sh]

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