Bettermann: Medien-Allianz für Menschenrechte

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Deutschen-Welle-Intendant, Erik Bettermann, hat die Medien aufgerufen, sich mehr um die Menschenrechte zu kümmern. Sie müssten an einer „weltweiten Allianz für die Menschenrechte“ mitwirken.

Das sagte Bettermann zum Abschluss der dreitägigen internationalen Konferenz des deutschen Auslandssenders am Mittwoch in Bonn. Auch in Europa müssten die Menschen wieder für die Bedeutung dieser Rechte sensibilisiert werden. Beim diesjährigen Deutsche Welle Global Media Forum diskutierten rund 1600 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern über das Thema „Menschenrechte und Globalisierung – Herausforderung für die Medien“.
 
Medien könnten ein „mächtiges Instrument“ bei der Verwirklichung der Menschenrechte“ sein – als „Informationsbrücke und Instrument der Aufklärung“, sagte Bettermann. Die neuen sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Blogs hätten neue Impulse gesetzt. „Sie sind kommunikativer Motor und Katalysator von Protestbewegungen“.

Auf dem Forum wurde auch der Einfluss von Bloggern auf den „arabischen Frühling“ thematisiert. Die Bloggerin und Dozentin an der Universität von Tunis, Lina Ben Mhenni, hatte am Montag die internationale Weblog-Auszeichnung der Deutschen Welle erhalten.
 
Auf der Konferenz wurde durch Angaben von Betroffenen deutlich, dass Angriffe im Internet auf Menschenrechtsorganisationen und andere unabhängige Organisationen (NGOs) zugenommen haben. „Nichtregierungsorganisationen müssen sich fast täglich damit auseinandersetzen, dass sie im Internet angegriffen werden, sagte Linda Poppe von Survival International. Die Organisation setzt sich weltweit für die Rechte indigener Völker ein.
 
Der Blogger und Geschäftsführer von Newthinking communications, Markus Beckedahl, empfahl NGOs, weltweit und besonders in repressiven Staaten „mehr Wert auf IT-Sicherheit zu legen, E-Mails zu verschlüsseln, Anonymisierungs-Kommunikation zu nutzen“ und besonders gesicherte Netzwerke aufzubauen, um die Zensur zu überwinden.
 
Der Europa-Abgeordnete Axel Voss (CDU) sagte, die Politik nehme digitale Angriffe auf Menschenrechtsorganisationen sehr ernst. „Jeder Angriff auf NGOs bedeutet gleichzeitig einen Angriff auf unsere gesellschaftliche Lebensweise“. Die Politik versuche zur Abwehr solcher Attacken auf europäischer Ebene, zunächst einen „einheitlichen rechtlichen Rahmen zu schaffen“. [dpa]

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