[Blick auf die Börse] ProSiebenSat.1 legt gegen den Trend zu

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.

Die Aktie von Sky Deutschland hat sich nach einer heftigen Talfahrt im Zuge des EuGH-Urteils zur nationalen Pay-TV-Vermarktung von Fußballrechten pünktlich zum Wochenende mit einem Plus von 0,22 Prozent wieder auf dem Niveau vom Montag stabilisiert. Aktuell notiert der Anteilsschein des Bezahlunternehmens bei 1,847 Euro. Die Unsicherheiten über die Auswirkungen des Urteils hatten den Kurs am Dienstagnachmittag zwischenzeitlich auf einen Tiefststand von 1,568 Euro abrutschen lassen. Ähnlich schwach hatte sich das Papier zuletzt im November 2010 präsentiert.
 
Ähnlich ausgeglichen präsentierte sich der Kursverlauf bei der Kabel Deutschland Holding. Auch hier blieb das Papier nach zwischenzeitlichen Kurstiefs knapp unter dem Niveau vom Montag und notierte am Freitagnachmittag mit 38,69 Euro nur 0,6 Prozent über de Eröffnungskurs am 3. November. Die Deutsche Bank beließ die Einstufung für den größten deutschen Kabelnetzer am Mittwoch auf „Buy“. Die Europäische Kommission habe eine Initiative zum Ausbau der Glasfasernetze durch die großen Telekomkonzerne gestartet, schrieb Analyst Matthew Bloxham. Für entsprechende Anreize könnte eine Senkung der regulierten Mietkosten für die Teilnehmeranschlussleitung sorgen. Dies würde den Wettbewerb insbesondere für deutsche Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland intensivieren.

Kaum Bewegung auf den ersten Blick auch bei der luxemburgischen RTL Group. 66 Euro am Montag stehen eine Notierung von 65,70 Euro am Freitagnachmittag gegenüber. Zwischen Dienstag und Donnerstag pendelte die Aktie jedoch in einem Zwischentief stellenweise unterhalb der 64-Euro-Marke, ehe sie am Freitagmorgen wieder zum Aufschwung ansetzte. Im Zwölf-Monats-Vergleich wies das Kursbarometer dezent um 5,35 Prozent nach oben.
 
Die ProSiebenSat.1 Media AG stemmt sich dem allgemeinen Trend in der Medienbranche entgegen und kann im Wochenverlauf ein Plus von 7,44 Prozent verzeichnen. Mit 13,72 Euro lag der Kurs am Freitagnachmittag um 16.40 Uhr über dem Montags-Einstieg von 12,77 Euro. Morgan Stanley hat ProSiebenSat.1 nach Vorstellung der aktuellen Wachstumsstrategie im Rahmen des „Capital Markets Day“ in der Deutschland-Zentrale in Unterföhring auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 20,00 Euro belassen. Der Medienkonzern überzeuge weiter mit einer hohen Dividendenrendite sowie starken Bilanzkennziffern, schrieb Analyst Julien Rossi in einer Studie vom Freitag. Zudem seien die Wachstumspläne außerhalb Deutschlands attraktiv. Insgesamt sieht er kaum Risiken für seine Gewinnprognosen.
 
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de wöchentlich am Freitag über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: [Blick auf die Börse] ProSiebenSat.1 legt gegen den Trend zu und dann gibts noch: Ausblick ProSiebenSat1 will abseits des TV-Geschäfts wachsen 06. Oktober 2011 11:49 Abhängigkeit von deutschem Werbemarkt soll sinken ProSiebenSat1 will in den kommenden Jahren die Abhängigkeit vom deutschen Werbemarkt weiter verringern und in anderen Geschäftsfeldern kräftig zulegen. Dazu gehören etwa Online-Spiele, Internetportale oder Bezahlfernsehen sowie die Entwicklung und Produktion von TV-Formaten. Aber auch das heimische TV-Geschäft des RTL-Group-Rivalen soll wachsen. Insgesamt sehen die Münchner bis 2015 einen zusätzlichen Umsatz von 750 Millionen Euro, wie Konzernchef Thomas Ebeling am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz in Unterföhring bei München sagte. Darin sind mögliche Zukäufe noch nicht enthalten. Größere Übernahmen werde es aber nicht geben. "Wir werden uns bei Zukäufen in keine Abenteuer stürzen." Das Fernsehgeschäft bleibe auch künftig die zentrale Säule. Allerdings solle der Umsatzbeitrag der deutschen TV-Werbung bis 2015 auf 50 Prozent sinken. Zugleich bekräftigte Ebeling den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. "Wir sind sehr zuversichtlich für die Zahlen des dritten Quartals." Eine konkrete Prognose für 2012 gab der Manager nicht, mit einem großen Abschwung rechne er aber nicht. "2012 wird vermutlich kein Boomjahr. Wir sehen aber auch kein Krisenjahr." Nach der Neuordnung der Schulden stehe der Konzern so gut da wie seit Jahren nicht. (APA) Genau....Bezahlfernsehen....mit der technikpauschale fängt es an, und soll ausgebaut werden. all das was die realisten befürchteten und die fanboys bashten, nun ists offiziell! und die chuzpe, dass man weniger werbeeinnahmen sinken lassen werde,aber werbeeinschränkungen bei den ÖR fordern.
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