BLM-Forum: Digitalisierung des TV-Kabels forcieren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der Grad der Digitalisierung im Kabel muss sich deutlich erhöhen, damit der Fernsehmarkt in Deutschland die notwendigen Impulse bekommt, neue und erkennbare Wachstumspotenziale ausschöpfen zu können.

Das war der Grundtenor einer Veranstaltung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in Kooperation mit der Adolf Grimme Akademie im Rahmen des BLM-Forums „Fernsehmarkt im Umbruch“ am 21. September 2005 in München.
 
Ein Viertel der Haushalte kann zwar in Deutschland inzwischen digitales Fernsehen empfangen, gebremst wird die Digitalisierung aber durch das Kabel. Erst ein Zehntel der Kabelhaushalte hat Zugang zum digitalen Empfang. BLM-Präsident Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring appellierte deshalb an die unterschiedlichen TV-Marktteilnehmer, die Voraussetzungen für eine schnellere Marktdurchdringung des digitalen Fernsehens im Kabel zu schaffen. Im Gegensatz zum Kabel, wo sich die großen privaten TV-Sender und Netzbetreiber noch nicht auf die digitale Verbreitung haben einigen können, schreitet die Digitalisierung des Satellitenfernsehens zügig voran.

Premiere-Vorstandschef Dr. Georg Kofler als auch Jochen Kröhne, Geschäftsführer von Tele 5, und Dr. Manuel Cubero, Vice President Digital TV Kabel Deutschland GmbH, forderten, den geplanten Umstieg auf das digitale Fernsehen auf den 31.12.2008 vorzuziehen. Innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren hätten die Kunden ausreichend Zeit, sich darauf einzustellen. Der reibungslose Umstieg von analog auf digital in den DVB-T-Startregionen habe gezeigt, dass mit einer vorausschauenden Planung dem Zuschauer der digitale Übergang erfolgreich verständlich gemacht werden kann. Einen Umstieg zu Ende 2008 sehen dagegen skeptisch der Programmdirektor der ARD, Dr. Günter Struve als auch Hubertus Meyer-Burckhardt, Vorstand ProSiebenSat.1 Media AG. Meyer-Burckhardt meinte, dass die Digitalisierung sich marktgetrieben durchsetzen müsse und nicht durch Regulierung.
 
Als weiteren Übertragungsweg für TV- und Multimedia-Angebote wird sich nach Auffassung von Andreas Karanas, Director Business Development Telefonica Deutschland GmbH, DSL in Deutschland rasch durchsetzen. Bereits in fünf Jahren, so Karanas, könnte DSL das Kabel in der Marktdurchdringung überrundet haben. Mit DSL könne vor allem auch das interaktive Fernsehen in Deutschland vorangetrieben werden. [mg]

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