CD-Verkäufe in Deutschland – Rückgang beschleunigt sich

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im deutschen Musikmarkt ist der langjährige Umsatzbringer CD im vergangenen Jahr schneller vom Streaming zurückgedrängt worden als zuvor.

Der CD-Absatz sackte um 23 Prozent auf 48,2 Millionen Silberscheiben ab, wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Freitag mitteilte. Beim Streaming, bei dem die Songs aus dem Netz abgespielt werden, gab es einen Sprung von 40 Prozent auf 79,5 Milliarden Audio-Streams.

Umsatzzahlen will der Verband voraussichtlich Anfang März nennen. 2017 waren die Erlöse nach mehreren Jahren mit Zuwächsen um 0,3 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro gesunken. Auslöser dafür war, dass das Streaming-Wachstum den Absatzrückgang von rund 15 Prozent bei CD-Alben nicht ausgleichen konnte.

Streaming ist der große Hoffnungsträger der Musikbranche, vor allem weil die Abo-Modelle mit monatlichen Zahlungen von rund zehn Euro pro Nutzer ihr stabile Erlöse bringen. Zugleich nimmt die Industrie deshalb auch immer mehr den kostenlosen Musik-Konsum etwa bei YouTube ins Visier.

Die CD spielt in Deutschland weiterhin eine stärkere Rolle als etwa in den USA, wo die Verkäufe physischer Tonträger früher und härter eingebrochen waren. Hierzulande war es Jahr für Jahr ein schrittweiser Rückgang, nachdem zum Beispiel im Jahr 2008 noch über 105 Millionen CD-Alben verkauft worden waren.

Die Downloads gingen in Deutschland im vergangenen Jahr weiter zurück. Nach den vorläufigen BVMI-Zahlen wurden noch 7,5 Millionen Alben und 41,5 Millionen einzelne Songs zum Herunterladen gekauft. Im Jahr 2017 waren es noch 9,8 Millionen Alben und 52,6 Millionen Singles gewesen. Seinen Höhepunkt hatte dieses Geschäft 2012 mit gut 97 Millionen Einzelsongs und 17,5 Millionen Alben erreicht.
[dpa]

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34 Kommentare im Forum

  1. Heutzutage reicht es doch ein paar Internetradiostationen zu speichern, die genau den eigenen Musikgeschmack treffen um zu jeder Tages- u. Nachtzeit die eigene Lieblingsmusik zu hören und das kostenlos. Da sind meines Erachtens CDs aber auch Musikstreaming gegen Entgelt überflüssig.
  2. Wie gesagt wäre für mich überflüssig ausgegebenes Geld. Kann mich noch an frühere Zeiten erinnern als ich auch noch Unsummen für LPs ausgegeben habe, weil Popmusik in den 60ern und 70ern fast nie im Radio gespielt wurde.Das Schöne ist ja heute das jeder es so handhaben kann wie er mag. Bei Filmen und Serien nutze ich natürlich auch Streaming. und kaufe Blu Rays.
  3. 100% agree. Habe eine umfangreiche Sammlung beider Medien; plus natürlich Musik-DVD's und Blu-rays. Allerdings hat die Frequenz der Käufe in den letzten Jahren nachgelassen. Von den alten Sachen hab' ich alles, Neues von den alten "heroes" kommt zwangsläufig wenig nach und die neuen auf den Markt drängenden Interpreten sind für mich zu wohl über 95% uninteressant. Wenn ich nur an den ganzen hip-hop und Elektrokram denke Die richtig guten, unsterblichen Songs wurden aus meiner persönlichen Warte - bis auf wenige Ausnahmen - bereits vor Jahrzehnten geschrieben bzw. performed(y).
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