Frankfurt am Main – Nachdem Arena die Pay-TV-Rechte an der Bundesliga an Premiere weitergereicht meldet sich der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) Christian Seifert nun zum ersten mal – und versucht den Marktwert der Bundesliga zu untermauern.
So kündigt der DFL-Chef im Interview mit der „Welt“ Premiere harte Gespräche an und signalisiert der ARD, dass die Bundesliga nicht automatisch in der Sportschau laufen muss. „Eine Bestandsgarantie kann ich schon deshalb nicht geben, weil ich damit gegen die Vorgabe der EU verstoße, eine diskriminierungsfreie Rechtevergabe zu gewährleisten“, sagte der DFL-Chef in Richtung der ARD-Programmverantwortlichen.
Schließlich könne man nicht alles haben: maximale Reichweite, zeitnah im Free-TV und Rekorderlöse aus dem Pay-TV. „Wir wissen, was wir an der Sportschau haben. Ich glaube allerdings auch, dass die ARD weiß, was sie an der Bundesliga hat.“
Die derzeitige Situation mit Premiere als neuen Rechteinhaber der Bundesliga bezeichnete er als einen Erfolg für die Zuschauer. „Der Gewinner ist der Fan. Erstens ist die Verunsicherung beseitigt. Zweitens gibt es Live-Fußball nach wie vor deutlich günstiger als vor der letzten Rechtevergabe. Und drittens gibt es weiter eine zeitnahe Berichterstattung im Free-TV“, zählte Seifert auf.
Außerdem würden die Bundesliga-Vereine an den zusätzlichen Einnahmen aus den Lizenzen beteiligt, die kolportierte Summer von 30 Millionen Euro pro Spielzeit wollte Seifert jedoch nicht bestätigen. Eingestehen musste der DFL-Manager, dass sich die Verhandlungssituation um die Pay-TV-Rechte für den nächsten Lizenzzeitraum ab der Saison 2008/09 verschlechtert hat. Dennoch will Seifert am Zeitplan festhalten und die Rechtevergabe noch in diesem Jahr unter Dach und Fach bringen – „Egal ob Monopol, Duopol oder was auch immer“.
Dabei hofft Seifert auf einen zweiten Bewerber um die Pay-TV-Rechte – damit Premiere mit einem Konkurrenten steigern müsste. Doch auch für die Situation, dass Premiere tatsächlich der einzige Bewerber ist, sieht der DFL-Chef die Bundesliga gewappnet – schließlich seien die Rechte sehr attraktiv. [lf]
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