DSF will an die Handball-Bundesliga ran

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Ismaning – Das Deutsche Sportfernsehen (DSF) ist offenbar an den TV-Erstverwertungsrechten für die Handball-Bundesliga (HBL) interessiert. In diesem Zusammenhang sei bereits ein Handball-Magazin für den Sonntag in Planung.

Nach Informationen des „Handelsblattes“ (Onlineausgabe) könnte das DSF wohl ab diesem Sommer ARD und ZDF als wichtigster TV-Partner der HBL ablösen. Probleme bereit der HBL dabei angeblich der Partner Sportfive, der u.a. die Auslandsrechte vermarktet.
 
Im noch laufenden Vertrag besitzt SportA, die Sportrechteagentur von ARD und ZDF, das Erstzugriffsrecht für zwei Partien pro Spieltag und bezahlt dafür knapp 500 000 Euro jährlich. Da die Quoten des Magazins „Liga 1“, dasder NDR und der WDR seit 2007 gemeinsam produzieren, in letzter Zeit recht bescheiden waren, soll es eingestellt werden. Zudem habe die Begeisterung für den Handball in letzter Zeit stark abgenommen, heißt es aus der Münchener SportA-Zentrale.

Beim DSF, das bislang als Zweitverwerter ein Live-Spiel der Handball-Liga pro Woche zeigte, wird die Ausgangslage stark beeinflusst dadurch, dass der Sender die Rechte für die erste Fußball-Bundesliga ab Sommer 2009 verloren hat, berichtet das Blatt. Das DSF bietet derzeit ebenfalls bei der Europäischen Handball-Föderation (EHF) um die Champions-League-Rechte ab 2009.
 
Nun ist das DSF gewillt, auch für den Bundesliga-Handball mehr Geld zu investieren. „Handball ist eines der Top-Rechte im deutschen Fernsehen und das DSF ist der Handballsender Nummer eins in Deutschland“, erklärte DSF-Programmchef Torsten Haux auf Anfrage des „Handelsblattes“. „Wir sind an den Rechten interessiert, können aber zum jetzigen Zeitpunkt keine Details bekannt geben.“
 
Nach Informationen der Zeitung will das DSF ab Sommer 2009 das Erstzugriffsrecht, um zwei attraktive Live-Spiele pro Spieltag ausstrahlen zu können. Zudem plant der Sender ein Handball-Magazin für den Sonntag. Die Sendezeit soll 30 oder 45 Minuten betragen. Ein solches Format, das „Liga 1“ von NDR und WDR ersetzen könnte, soll bereits die Zustimmung sämtlicher Bundesliga-Klubs und ihrer Sponsoren finden.
 
Auch Eurosport soll im HBL-Rechtepoker mit dabei sein. Der paneuropäische Sportsender zeigt momentan die Handball-Champions-League, wird allerdings ein reines Handball-Magazin nicht ohne weiteres auf die Beine stellen können, da dazu eine Abstimmung mit den Programmverantwortlichen in den anderen Ländern notwendig wäre, berichtet das Blatt weiter.
 
SportA wird laut „Handelsblatt“ wohl die Zweitrechte erwerben. Für die Liga-Verantwortlichen ist eine Verwertung in den öffentlich-rechtlichen Sportmagazinen („Sportschau“, „Sport-Reportage“) weiterhin sehr wertvoll.
 
Probleme soll der Handball-Bundesliga lediglich der Partner Sportfive bereiten, der u.a. die Auslandsrechte vermarktet. Dessen Sender Sportdigital fährt angeblich hohe Verluste ein. Daher sucht Sportfive momentan nach einem Investor für den Sender, bislang allerdings ohne Erfolg. Zusätzlich werde derzeit überprüft, ob nicht die aktuelle Konstellation der Gesellschafter hinreichend sei, berichtet die Zeitung weiter unter Berufung auf Sportfive-Kreise. [cg]

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