Erkenntnis vor dem GNTM-Finale: „Heidi ist nur ’n Mensch“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Vier „Meedchen“ bestreiten das diesjährige Finale von „Germany’s Next Topmodel“. Schon jetzt steht fest: Die Mitjuroren Thomas und „Michi“ waren wie Papas für sie. Und Heidi? Heidi ist Mama und Profi in einer Person. Und natürlich auch Mensch, nicht zu vergessen.

Wie beste Freundinnen sitzen die vier GNTM-Finalistinnen im Düsseldorfer ISS Dome zusammen. Nichts deutet in diesem Augenblick darauf hin, dass sie am Donnerstagabend ab 20.15 Uhr das Finale der ProSieben-Show „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) als Konkurrentinnen bestreiten werden. Sie lachen und scherzen, wirken aufgekratzt und voller Vorfreude. Nur wenn die Sprache auf Heidi kommt, dann werden sie fast andächtig.

Die Heidi habe „sauviele Pluspunkte gesammelt“, erzählt Pia (22), Studentin aus München. „Ich kann nicht EIN schlechtes Wort über die Heidi sagen.“ Aber es ist doch grausam, wie sie die Kandidatinnen immer zappeln lässt – Stichwort Heidi, das Fallbeil? Aber nein! „So bleibt es spannend für uns und den Zuschauer“, sagt Julianna (20) aus Klein-Winternheim in Rheinland-Pfalz fast beschwörend. Und auch Toni (18), Schülerin aus Stuttgart, versichert: „Man will dieses Kribbeln spüren. Wenn Heidi uns das direkt sagen würde, dann wär’s für uns auch langweilig.“
 
Heidi scheint übrigens gar nicht so viel Zeit mit ihren „Meedchen“ zu verbringen. Nach dem Drehen ist sie meist schnell wieder weg. Aber auch darüber gibt es hier kein böses Wort. „Man darf auch nicht vergessen, die Heidi ist eine sehr vielbeschäftigte Frau“, erklärt Pia. Außerdem müsse sie sich als Ober-Jurorin ihre professionelle Distanz bewahren. „Man darf nicht vergessen, die Heidi ist nur ’n Mensch. Noch dazu ’ne Mama.“
 
Es wäre sicher naiv, von einer der Finalistinnen ein Wort der Kritik über eben jene Frau zu erwarten, die quasi absolutistisch darüber entscheidet, wer sich nun „Germany’s Next Topmodel 2018“ nennen darf. Dass die Mit-Juroren Thomas Hayo und Michael Michalsky in dieser Sache ähnlich viel zu melden haben wie die Minister am Hofe des französischen Sonnenkönigs, ist in dieser 13. Staffel zur Genüge deutlich geworden. Heidis Wort war Gesetz.
 
Für die vier Topmodel-Anwärterinnen sind die beiden männlichen Juroren – die auch als Teamchefs fungieren – nur „Thomas“ und „Michi“. Oder ganz einfach die „Papas“. Rührend hätten sie sich die ganze Zeit um sie gekümmert. „Bei Thomas ist es auch wirklich so, dass es nicht Fake ist. Er ist stets bemüht und unterstützt uns“, beteuert Christina (22) aus Dudenhofen in Rheinland-Pfalz. Und „so war’s natürlich auch bei Michael“, fügt Toni hinzu.
 
Drei der vier Finalistinnen haben einen Migrationshintergrund: Tonis Eltern kommen aus Nigeria, Christinas Vater ist Kasache, Juliannas Vater US-Amerikaner. Toni glaubt, wenn sie in ihrer Kindheit nicht wegen ihrer schwarzen Hautfarbe gemobbt worden wäre, hätte sie vermutlich gar nicht den Ehrgeiz entwickelt, sich bei GNTM zu bewerben. „Wenn man ein bisschen anders ist als andere, dann hat man auch automatisch ein bisschen mehr zu kämpfen“, sagt sie.
 
Setzt das bei GNTM propagierte Schönheitsideal junge Mädchen unter Druck? Christina meint, dass die Show ganz allgemein dazu anspornt, Träume zu leben – unabhängig vom Aussehen. Sie selbst wäre ohne Zuspruch von Freunden und Familie nie zum Casting gegangen, versichert sie. „Ich komme aus einer ganz normalen Arbeiterfamilie. Mein Vater ist Schichtführer, meine Mutter ist Verkäuferin, ich habe eine Ausbildung gemacht zur Einzelhandelskauffrau, habe ganz normal im Berufsleben gearbeitet. Und für mich war das nie denkbar, dass ich sowas kann. Deshalb will ich den Mädels draußen sagen: Geht eurem Traum nach, denn ihr könnt das!“

[Christoph Driessen]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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