Experten: Teleshopping wird weiter zunehmen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Köln – Die Zahl der Teleshopping-Spartensender wird zunehmen. So lautet das Fazit der Experten beim Internationalen Fernsehkongress im Rahmen des 19. Medienforum NRW.

Auch wenn die Umsatzzuwächse nicht mehr die Höhen früherer Jahre erreichen: Die Anbieter von Teleshopping schauen zuversichtlich in die Zukunft und setzten auf die demografische Entwicklung. Unter den Käufern steigt die Zahl der älteren Menschen – sowohl vor demFernsehgerät als auch vor dem Computer-Monitor.

Uneinigkeit herrschte jedoch darüber, auf welchen Distributionswegen die Kunden in Zukunft in den digitalen Warenhäusern einkaufen sollen. „Ich kann mir Spartensender für Mode und für den Do-it-yourself-Bereich gut vorstellen“, sagte Olaf Kliem, Geschäftsführer von „Der Schmuckkanal Deutschland“.
 
Die beiden größten Anbietermöchten sich an diesem Trend derzeit allerdings nicht beteiligen: Sowohl Ulrich Flatten, Chief Executive Officer von QVC Deutschland, als auch Konrad Hilbers, Vorsitzender der Geschäftsführung von HSE24, betonten, sie wollten sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Zwar lege der Markt nicht mehr wie in den vergangenen Jahren zweistellig zu. „Aber wir können weiterhin lukrativ wachsen“, betonte Hilbers.
 
QVC, HSE24 und Der Schmuckkanal Deutschland werden weiterhin auf das Fernsehen als Haupt-Vertriebskanal setzen. Sie sehen das Internet lediglich als Ergänzung an; verdrängen könne es den TV-Bildschirm nicht. „Live-Fernsehen bietet ein ganz anderes Kauferlebnis als das Internet“, erklärte Kliem.
 
Ganz anders beurteilt Christian Gummig, Geschäftsführer des Internet-Dienstleisters Targa.tv, die Zukunft des Teleshopping in Deutschland. Er geht davon aus, dass sich das Einkaufsverhalten mehr und mehr ins Internet verlagern wird. „Wir sind auf dem Weg in eine Breitband-Welt“, sagte Gummig.
 
Im Internet seien die Produktionskosten deutlich geringer als im Fernsehen. Darüber hinaus habe die DSL-Infrastruktur mittlerweile ein hohes Niveau erreicht. „Wir können jetzt auch live gute Qualität senden“, erklärte Gummig. Zwar gebe es momentan im Internet noch ein anderes Mediennutzungsverhalten. „Aber das wird sich bald ändern.“ Für Gummig steht fest: Distanzhandelsunternehmen kommen nicht mehr am E-Commerce im Internet vorbei.
 
Das Handy hat als zusätzlicher Verkaufskanal dagegen keine Chance – auch darüber herrschte auf dem Podium Einigkeit. Der Kunde müsse das Produkt schließlich gut erkennen können, gab Konrad Hilbers zu bedenken. Das Mobiltelefon könne er sich allenfalls für gezielte Marketing-Aktionen vorstellen. „Die Brillanz eines Diamanten kann ich mit dem Handy nicht zeigen“, ergänzte Olaf Kliem.
 
Anderen technischen Neuigkeiten gegenüber zeigten sich die Panel-Teilnehmer aufgeschlossen. Die interaktive Fernbedienung, mit der über einen „Kauf-Knopf“ eine Bestellung direkt aufgegeben werden kann, sei in Großbritannien sehr erfolgreich eingeführt worden, bestätigte Ulrich Flatten. Allerdings setze der Kunde in Deutschland verstärkt auf den persönlichen Kontakt mit dem Verkäufer. „Die Menschen wollen mit uns sprechen“, sagte Hilbers. [lf]

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