Fragen und Antworten zur neuen Rundfunkgebühr

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die neue Haushaltsabgabe wirft viele Fragen auf, die wir Ihnen hiermit kurz und verständlich beantworten wollen.

Wieviel muss ich für meinen Haushalt zahlen?
Künftig gilt die Faustformel: „Eine Wohnung – ein Beitrag“. Egal ob Pärchen, Großfamilie oder Vierer-WG – nur einer zahlt. Allerdings werden immer 17,98 Euro fällig. Einen ermäßigten Satz für Leute ohne Fernseher gibt es nicht mehr. Ausnahmen gibt es nur für sehr arme Leute, BAföG-Empfänger und einen Teil der behinderten Menschen. Die Sender beteuern, dass sich für 90 Prozent der Bürger nichts ändere.
 
Was ist mit der Zweitwohnung?
Für eine Zweitwohnung ist ein eigener Rundfunkbeitrag fällig.

Wieviel muss man für das Auto zahlen?
Gar nichts, sofern man es privat nutzt. Das ist mit dem Haushaltsbeitrag schon abgegolten. Anders verhält es sich mit Dienstwagen: Zahlt der Besitzer für ein Büro, kostet das erste Dienstfahrzeug nichts. Für jedes weitere Auto fallen 5,99 Euro an. Bei mehreren Betriebsstätten ist jeweils ein Wagen beitragsfrei.
 
Was haben Firmen zu erwarten?
Die Höhe des Beitrags für Firmen, Verbände und Institutionen richtet sich nach der Anzahl der Niederlassungen, Beschäftigten und Dienstwagen. Der kleinste Beitrag sind 5,99 Euro für Mittelständler mit bis zu acht Mitarbeitern. Große Unternehmen müssen mehr zahlen als kleine. Für Schulen, Universitäten, Polizei, Feuerwehren oder Jugendheime gelten Ausnahmen. Sie zahlen maximal einen Beitrag pro Niederlassung.
 
Was gilt für Selbstständige und Freiberufler?
„Wer als Selbstständiger oder Freiberufler seinen Arbeitsplatz in einer Privatwohnung eingerichtet hat, für die bereits der Rundfunkbeitrag gezahlt wird, muss dafür keinen weiteren Beitrag leisten“, teilen die Sender mit. Es fällt aber der Beitrag für betrieblich genutzte Fahrzeuge an: monatlich 5,99 Euro pro Auto.
 
Wozu eigentlich diese Reform?
Die öffentlich-rechtlichen Sender berufen sich auf den Fortschritt der Technik. Die Ära von Radio und Fernsehen sei vorbei. Mit Computer und Smartphones könnten die Bürger alle Programme genauso verfolgen. Deswegen sei das klassische Gebührensystem veraltet. Das neue Modell soll das System gerechter, transparenter und einfacher – und die unbeliebten GEZ-Fahnder überflüssig – machen. Da jeder Haushalt erst einmal herangezogen wird, entfällt für die Sender sehr viel Aufwand.
 
Bringt die Reform den Sendern mehr Geld?
Nein, beteuern zumindest die öffentlich-rechtlichen Anstalten. Und schränken auf ihrer Website zugleich ein: „Tatsächliche Mehr- oder Mindereinnahmen durch das neue Finanzierungsmodell lassen sich erst ermitteln, wenn diese weitreichende Reform umgesetzt ist.“[dpa]

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35 Kommentare im Forum

  1. AW: Fragen und Antworten zur neuen Rundfunkgebühr "Wozu eigentlich diese Reform?" Komisch das in anderen Ländern eine Geräte Gebühr weiterhin problemlos funktioniert. Trotz Internet und Smartphones. Nur bei uns klappt es angeblich nicht mehr. Es geht darum die Einnahmen weiter fließen zu lassen.
  2. AW: Fragen und Antworten zur neuen Rundfunkgebühr Gewerbebetriebe, die selbst keinen Wohnraum bereitstellen, hätte man da raus lassen sollen. In bestimmten Bereichen wäre eine Rundfunknutzung sogar ein Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen!
  3. AW: Fragen und Antworten zur neuen Rundfunkgebühr Man will schlicht für mehr Gerechtigkeit sorgen und die bisherigen Nichtzahler ins Konzept einbeziehen.
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