Fremdschämen auf dem FRK Kabelkongress 2015

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Neben der etablierten Breitbandmesse Anga Com, die seit Jahren in jedem Frühjahr auch auf ihrem Kongress tausende Fachbesucher verzeichnet, verliert der als Konkurrenz aufgebauschte FRK Kabelkongress immer mehr an Zuspruch – 2015 waren kaum noch Besucher zu finden.

Was waren das für Zeiten, als der Heinz-Peter noch eine Halle mit echten Leuten füllen konnte! Ich kann mich noch daran erinnern, wie Mitte der 2000er Jahre, damals noch in Schkeuditz in der Nähe zum Flughafen Leipzig/Halle, der FRK Kabelkongress aus allen Nähten platzte. Die Ausstellung war durchaus beachtlich für die Region, die Vorträge gut besucht. Das war einmal. Heute ist der Anblick eines einst ambitioniert gestarteten Projektes nur noch traurig, die Diskussionsrunden, die früher durchaus Unterhaltungscharakter hatten, fanden nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
 
So misslang der „Warm – Up“ vor der Elefantenrunde völlig – ich würde mal sagen mit weniger als 30 Personen in einem Saal für gefühlt 350 Gäste kamen sich die „Kombattanten“ in dem einer Arena nachempfundenen Ambiente doch eher einsam als beachtet vor. Dabei griff Labonte in der Auswahl seiner Gäste sogar gaaaanz tief in die Trickkiste der Verführungen und leistete sich mit „Thomas Fuchs, Journalist“ aus meiner Sicht schon in der Besetzung des Themas „Überlebt journalistische Qualität oder wird sie durch Amateure nivelliert?“ einen solchen Fauxpas, dass das Ganze doch fast sehenswert gewesen wäre.
 
Immerhin ist der „Journalist Fuchs“ die PR-Agentur von Eutelsat / M7 und als solche sah er sich in der Diskussion mit dem Konkurrenten Thomas Merz von SES Astra konfrontiert, der vielleicht gar nicht wusste, was der Journalist Fuchs so alles macht.

In dem Zusammenhang sind die Diskussionsbeiträge des Thomas Fuchs sicher ganz besonders wertvoll gewesen. Doch wir wollten nach anfänglichem Amüsement dem journalistischen Trauerspiel dann doch nicht weiter folgen. So kamen wir auch der Einladung des Veranstalters nicht nach, uns doch möglichst in die ersten Reihen zu setzen, damit es doch ein wenig voller aussieht.

Wir haben dann später noch einmal vorbeigeschaut, bei der „Elefantenrunde“ in der „Oettinger-Arena“. Immerhin gab sich neben dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig auch die Berliner Senatorin Dilek Kolat und mit Günther Oettinger per Videoschalte auch ein echter EU-Kommissar die Ehre. Doch alle zusammen hätten mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie auf dem Leipziger Marktplatz Bratwurst verkauft hätten. Und das sah man einem Martin Dulig auch an. Vielleicht ahnte das der angekündigte Wolfgang Tiefensee schon und blieb der Veranstaltung gleich fern.
 
Ich bin ehrlich. Da kann mir der Heinz-Peter schon fast ein wenig leid tun. Fast wohlgemerkt. Schließlich ist er als Vorstand des FRK für die Außenwirkung des Verbandes zuständig und sicher in vielerlei Hinsicht auch keine schlechte Wahl. Aber das, was da im Leipziger CCL abgelaufen ist, gab nur Anlass zum Fremdschämen. Schade für die Mitglieder eines engagierten Verbandes, schade für Leipzig, schade für das CCL, schade für die eigentlich so gute Idee. Der Kabelkongress ist zu einem Kongresslein mutiert. [ein Kommentar von Stefan Goedecke]

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