Hyundai Image Quest: „Grundsätzlich sollten freie Marktkräfte die Wirtschaft regeln“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Seine Meinung zum Thema „Neue Kanzlerin, neue Regierung“ erfragte DIGITAL FERNSEHEN bei Sascha Iwanowsky vom koreanischen Consumer-Electronics-Hersteller Hyundai Imagequest.

DF: Herr Iwanowsky, welche Impulse im Medien- und Unterhaltungselektronikmarkt erwarten Sie von der neuen Regierung?

Iwanowsky: Zusätzliche Impulse sind kurzfristig nicht zu erwarten. Wenn man sich anschaut, welche großen Probleme die neue Regierung zu bewältigen hat und wie viel Kompromisse beide Parteien eingehen mussten, damit sie zunächst die wichtigsten fiskalischen Parameter in den Griff bekommen, dann wird klar, dass die großen Profilierungsgefechte in anderen Bereichen geführt werden müssen. Da ist der Themenbereich Medien- und Unterhaltungselektronik ein geeignetes Terrain, eigenes Profil zu zeigen. Von daher bleibt es abzuwarten, ob und wann es hier zu bestimmten Themen einen Konsens gibt und entsprechende Reformen und entscheidende Innovationen vorangetrieben werden. So erwarten wir erst mal keine großen Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Medien- und Unterhaltungselektronikmarkt durch die neue Regierung. Neue Impulse müssen von der Industrie durch sinnvolle technologische Entwicklungen kommen. Wenn dann der Preis stimmt, wird der Konsument auch zugreifen. Denn die Kaufkraft ist nach wie vor ebenso vorhanden, wie die durch Verunsicherung und Zukunftsängste hervorgerufene Kaufzurückhaltung.
 
DF: Welche Grundsätze der Marktregulierung sollten beibehalten und welche Deregulierungsmaßnahmen sollten ergriffen werden?
 
Iwanowsky: Da gibt es sicherlich kein Patentrezept für Deutschland oder Europa. Als global operierendes Unternehmen haben wir kein Interesse an jedweder Marktregulierung. Insbesondere der hohe EU-Zollsatz für TV-Geräte behindert uns auf der einen Seite, auf der anderen Seite schafft er aber natürlich auch konkret Arbeitsplätze in Europa. Hyundai Image Quest unterhält zum Beispiel eine Fertigung im spanischen Taragona. Grundsätzlich sollten staatliche Subventionen sozialverträglich abgebaut werden und die freien Marktkräfte die Wirtschaft regeln. Dann setzt sich normalerweise das Produkt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis durch und genau diesen Vergleich suchen wir mit unseren Flachbildfernsehern der Vvuon-Serie.
 
DF: Für wie realistisch halten Sie Frau Merkels Pläne, auf Dauer den Faktor Arbeit zu entlasten und den Bürgern so netto mehr in der Tasche zu belassen?
 
Iwanowsky: Frau Merkels Pläne weisen einerseits Ansätze auf, die eine Entlastung des Faktors Arbeit bewirken könnten. Andererseits werfen sie einige Fragen auf, was die Finanzierung bestimmter Reformen und Maßnahmen angeht. Es sollte unbedingt ein Ziel der neuen Regierung sein, den Faktor Arbeit zu entlasten. Da diese Entlastung jedoch auf Kosten der Bürger vonstatten geht, weil es zu einer Mehrbelastung in Form der Mehrwertsteuererhöhung oder der Kürzung von Steuersubventionen kommt, wird sich das sicherlich nicht positiv auf die Kaufkraft sowie die Konsumbereitschaft auswirken. Die gewünschten Effekte werden also wahrscheinlich ausbleiben.
 
DF: Welches Konsumklima erwarten Sie und wie wird es sich in Bezug auf Ihre Produkte entwickeln?
 
Iwanowsky: Betrachtet man die Umfragen und Analysen der großen Marktforscher, so hat sich die Stimmung der Verbraucher im letzten Quartal 2005 wieder verbessert. Hieraus könnte man den Schluss ziehen, dass die Verbraucher die neuen Regierung eher positiv beurteilen. Weiterhin bewirkt die Aussicht auf ein besseres Einkommen eine Erhöhung der Konsumbereitschaft – im Speziellen für größere Anschaffungen. Führt man sich zudem die Aussagen der GfU vor Augen, dass die Deutschen bis zum Ende des Jahres mehr als 1,5 Milliarden für neue Display-Technologien ausgegeben haben werden, so schauen wir natürlich dem Geschäft mit unserer neuen Vvuon-Serie auch für 2006 optimistisch entgegen. Wie sich das Konsumklima mittel- bis langfristig entwickeln wird, hängt natürlich in der Tat von bevorstehenden Entscheidungen der neuen Regierung ab. Die Umsetzung der Haushaltssanierung, Verbesserungen des Arbeitsmarktes sowie die Mehrwertsteuererhöhung sind hierbei natürlich wichtige Einflussgrößen. Darüber hinaus wird das Konsumklima natürlich auch weiterhin von externen Effekten, wie z.B. einer Erhöhung der Rohöl- oder Strompreise beeinflusst. [mg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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