Tom Buhrow möchte für den WDR ein Konzept des sinnvollen Schrumpfens umsetzen. Die neue Sparschiene wird zum Teil schon seit Ende Dezember gefahren und soll nun noch weiter ausgedehnt werden.
Tom Buhrow, Intendant des Westdeutschen Rundfunks, wünscht sich für sein Unternehmen ein sinnvolles Herabschrumpfen. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus berichtete er von seinen Plänen, zu „prüfen, was nicht mehr gemacht werden kann, weil die Arbeit nicht weiter zu verdichten ist“. Der Sender dürfe sich – im Gegensatz zu ARD und ZDF, die das seit Jahrzehnten so gehandhabt hätten– nicht mehr selber in die Tasche lügen und müsse in Zukunft die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten sinnvoll abwägen.
Dieses Konzept wird WDR-intern bereits durchgesetzt. Dass dies nicht so leicht fällt, muss allerdings auch der Intendant selber zugeben: Das Bitterste bislang seien die Einschnitte bei der „Lokalzeit“, dem laut Buhrow „populärsten, aktuellen Informationsprogramm im WDR Fernsehen“. Die „Lokalzeit“ wird seit Ende Dezember nur noch von montags bis freitags als eine eigene Sendung aus jeweils elf NRW-Regionen ausgestrahlt, am Wochenende gibt es dann nur noch eine gemeinsame Sendung. Das eingesparte Geld der Wochenend-Sendungen soll laut Buhrow teilweise in die Wochen-„Lokalzeiten“ fließen, damit diese für die Zuschauer attraktiver werden.
Die oftmals heftig kritisierte Expansion der Öffentlich-Rechtlichen im Internet sieht der Intendant jedoch als notwendiges Mittel an.“Wir müssen dahin gehen, wo die Leute uns nutzen – dafür bezahlen sie uns doch auch!“. Der Frieden zwischen Verlegern und öffentlich-rechtlichen Sendern sei durch die digitale Revolution zerstört worden, was zwangsläufig auch für den WDR schlechte Presse nach sich ziehen musste. Allerdings sei an einen Ausschluss des Verbreitungsweges Internet nicht mehr zu denken. [kh]
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