„Jeder Euro Werbeeinnahmen entlastet den Gebührenzahler“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig -Zum 1. Dezember startete der gemeinsame Vertrieb der ARD & ZDF Fernsehwerbung.

Kurz nach dem Start sprach DIGITAL FERNSEHEN mit dem Geschäftsführer Uwe Esser. Der gelernte Bankkaufmann betont, dass jeder Sender weiterhin sein eigenes Werbeschema verfolgen wird. Arbeitsplätze werden nicht gestrichen, es kommt im Gegenteil sogar zu einer Aufstockung.

DIGITAL FERNSEHEN: Wird es bei dem Firmennamen bleiben?
 
Uwe Esser: Ja – die Firma heißt definitiv ARD & ZDF Fernsehwerbung GmbH. Wir haben bewusst diesen Namen gewählt, um die Nähe zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen und damit zur Qualität der Angebote zu verdeutlichen.
 
DF: Wird nun bei der ARD und beim ZDF die selbe Werbung zu sehen sein?
 
Esser: Nein, jeder Sender wird weiterhin sein originäres Programm, Werbeschema, Angebot und damit auch seine originären Werbekunden haben. Denn die Sender sprechen mit ihren Programmen und Umfeldern auch spezielle Zielgruppen an. Der gemeinsame Vertrieb geht mit den jeweils individuellen Angeboten in der Aktentasche zu Kunden und Agenturen. Es wird keine gemeinsamen Angebote und keine gemeinsame Vermarktung geben. Ziel ist die Vermittlung, also der Verkauf der Werbung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
 
DF: Welche Vorteile bietet ein gemeinsamer Vertrieb?
 
Esser: Mit einem geballten Qualitätsportfolio ist das Entree zu Neukunden deutlich leichter. Mit zwei Sendern dieses Kalibers kann der Verkauf noch kompetenter und vor allem relevanter auftreten. Und wenn dann die umfangreichen Argumente pro Werbung im öffentlich-rechtlichen TV-Angebot auf dem Tisch liegen, profitiert nicht nur die Gattung, sondern vor allem der Kunde. Mit einem größeren Portfolio kann der Verkauf noch umfänglicher beraten und auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen, denn er hat jetzt die doppelte Dosis an Lösungen für die Kommunikationsprobleme der Kunden in petto.
 
DF: Welche Nachteile hat sie?
 
Esser: Wenn wir Nachteile gesehen hätten, hätten wir die Firma nicht gegründet.
 
DF: Werden durch die Zusammenlegung Arbeitsplätze gestrichen?
 
Esser: Im Gegenteil: Wir verdoppeln das Verkaufsteam und gehen mit insgesamt 15 Mitarbeitern an den Start.
 
DF: Hat die Zusammenlegung Auswirkungen auf die Rundfunk-Gebühren?
 
Esser: Jeder Euro Werbeeinnahmen entlastet den Gebührenzahler. Die Werbeeinnahmen leisten insgesamt einen wichtigen Beitrag zu Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender. Das war schon immer so. Eine direkte Auswirkung in der laufenden Gebührenrunde wird nicht zu spüren sein. Kosten entstehen per se nicht, da die Firma als eigenständige GmbH kostendeckend arbeiten wird.
 
DF: Herr Esser, vielen Dank für das Gespräch. [lf]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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16 Kommentare im Forum

  1. AW: "Jeder Euro Werbeeinnahmen entlastet den Gebührenzahler" Ich will aber nicht an dieser Stelle entlastet werden!
  2. AW: "Jeder Euro Werbeeinnahmen entlastet den Gebührenzahler" Oh? Ich dachte die Kosten werden dann wieder auf den Verkaufspreis der Waren und Güter aufgeschlagen oder gilt das nur für die ach so bösen Privaten?
  3. AW: "Jeder Euro Werbeeinnahmen entlastet den Gebührenzahler" Jede unsinnige doppelt-dreifach-vierfach-Ausstrahlung von irgendwelchen Interviews/Papstbesuchen o.ä. würde den Gebührenzahler auch ungemein entlasten
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