Hollywood – Dreidimensionale Filme könnten das Kino wieder zum Erlebnis machen. Vor allem von der gewachsenen Heimkino-Konkurrenz wollen sich die Kinobetreiber so deutlich abheben.
Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet, gibt es in Hollywood Bestrebungen, das 3D-Filmerlebnis wiederzubeleben. So investieren die Studios zusammen mit den amerikanischen Kinoketten viel Geld in die Umsetzung dieser Pläne. Dank modernster Digitaltechnologien entsteht damit ein ungewohnt involvierendes Filmerlebnis.
„Angesichts des Unterhaltungsprogramms, das den Leuten zur Verfügung steht, ist 3-D wichtig, da die Technologie fürs Heim so nicht zur Verfügung steht“, sagte John Fithian, Präsident des US-Kinoverbands, gegenüber der „FTD“.
Die Pappbrille der 50er Jahre mit den rot-grünen Plastikfolien hat dabei ausgedient, jetzt werden einfarbig getönte Plastikbrillen gereicht, die ein unheimlich plastischen Bild erzeugen. Das Filmerlebnis ist für den Zuschauer überraschend intensiv, die 3D-Technologie lässt alles viel plastischer und reeller wirken – und das in einem Maß, das man das Gefühl hat, aktiv dabei zu sein.
Jeder, der schon einmal einen der Kurzfilme gesehen hat, die in den speziellen „Imax-Kinos“ gezeigt werden, konnte schon einmal einen Einblick in die Möglichkeiten moderner 3D-Technologien gewinnen. Man war durchaus froh, einen ansonsten langweiligen Film gesehen zu haben – das Filmerlebnis war so schon aufregend genug.
Laut „FTD“-Angaben wird jetzt mit Disney ein weiterer namhafter Hollywood-Konzern die 3D-Technologie unterstützen. So hat der Disney-Erbe Roy Disney zuletzt erklärt, künftig 50 Millionen US-Dollar in die Firma „Real D“ zu investieren, die den Kinoumbau auf 3D-Technologie anbietet. Bisher hat das kalifornische Unternehmen, welches als Einziger eine 3D-Kinotechnologie anbietet, laut „FTD“ bereits ungefähr 700 Kinos in vierzehn Ländern, darunter neben der USA auch Deutschland, aufgerüstet. Die Nachfrage ist jetzt deutlich gestiegen, bis Ende des Jahres sollen es bereits 1 000 3D-Säle sein.
Dennoch zeigen sich die Kinos insgesamt noch reserviert bezüglich des Umstiegs, was wohl vor allem an den hohen Kosten von 85 000 US-Dollar pro Leinwand liegt. Dabei dürfte es helfen, dass die Studios bereits einige Prestigeprojekte in 3D drehen: So wird im Mai 2009 David Camerons 200 Millionen US-Dollar teurer Science-Fiction-Film „Avatar“ in die Kinos kommen, im November ist Robert Zemeckis „Beowulf“ dran, und bereits für Ende März ist Disneys „Triff die Robinsons“ angekündigt.
Weiterhin berichtet die „FTD“, dass das Trickfilmstudio Dreamworks Animation, die sich für den Publikumserfolg „Shrek“ verantwortlich zeichnen, bereits ab 2009 ausschließlich in 3D produzieren möchte. [lf]
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