Liberty Media erwartet Zustimmung zur Übernahme von Kabel BW

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der europäische Medienkonzern Liberty Media geht laut Presseberichten davon aus, dass das Kartellamt der geplanten Übernahme des drittgrößten deutschen Kabelnetzbetreibers Kabel BW zustimmt.

Gegenüber dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe) äußerte Mike Fries, Präsident und CEO des Unternehmens, dass Liberty Media bei der Prüfung der geplanten Übernahme zuversichtlich sei. Nach Informationen der Zeitung habe am vergangenen Wochenende ein Sprecher der Behörde von einer „offenen Entscheidung“ gesprochen. Frühestens im November werde ein Urteil fallen. Unter Umständen könne sich die Entscheidungsfindung der Wettbewerbsbehörde sogar noch weiter verzögern.

Im Hinblick auf den Telekommunikationsmarkt spielte Mike Fries sein Unternehmen trotz eines konzernweiten Jahresumsatzes von mehr als 10 Milliarden Dollar im Vergleich zum „Giganten“ Telekom als „Zwerg“ herunter, dem Experten keine marktbeherrschende Rolle zuschreiben könnten. Für den Kunden hätte die Konsolidierung im deutschen Kabelmarkt zudem Vorteile, da sie den Wettbewerb zwischen Telefon-, Satelliten- und Kabelkonzernen fördere. Kunden müssten für die gleiche Leistung weniger Geld bezahlen.
 
Im März hatte der US-Kabelkonzern die Absicht erklärt, Deutschlands drittgrößten Kabelnetzbetreiber zu einem Preis von 3,16 Milliarden Euro zu übernehmen. Liberty hatte unter anderem eine Offerte des Finanzinvestor CVC aus dem Feld geschlagen. Mit dem Aufkauf von Kabel BW will der Konzern des Medienmoguls John Malone zum deutschen Marktführer aufsteigen.
 
Thomas Ebeling, CEO der Pro Sieben Sat 1 Media AG, machte im August keinen Hehl daraus,dass er dem Verkauf von Kabel Baden-Württemberg an Liberty Globalkritisch gegenüber steht. Er bevorzuge einen mehr fragmentierten Markt. „Wenn es neben Google, einemSatellitenbetreiber, den Öffentlich-Rechtlichen und den führendenMediaagenturen in Zukunft nur noch zwei Kabelnetzbetreiber gibt, kannman schon davon reden, dass wir von Monopolisten umgeben sind“, sagteEbeling. Auch der Kabelverband FRK warnte vor einer Wettbewerbsverzerrung. [rh]

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