Der MDR drängt die Politik weiter, endlich in Sachen Jugendkanal aktiv zu werden. Man dürfe mit dem crossmedialen Angebot nicht noch mehr Zeit verlieren. Zudem biete ein solches werbefreies Jugendangebot auch die Chance, unzeitgemäße Restriktionen im Online-Bereich zu überdenken.
Der MDR drängt weiter auf den geplanten Jugendkanl von ARD und ZDF. Wenige Wochen bevor sich die Ministerpräsidenten der Länder noch einmal mit dem Konzept des neuen Angebots auseinandersetzen, appellierte die Rundfunkanstalt noch einmal an die Politik, endlich tätig zu werden. Die Rundfunkanstalten sollten in die Lage versetzt werden, ein solches Angebot baldmöglichst starten zu können, forderte der Rundfunkrat des MDR. Doch dafür fehlt bisher noch der offizielle Auftrag der Länder, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen.
Dabei macht sich auch der MDR für einen crossmedialen Sender stark. „Die jetzt vorgestellte trimediale Ausrichtung ist nach unserer Überzeugung eine wesentliche Voraussetzung für eine Beauftragung und das Gelingen eines solchen Gemeinschaftsprojektes“, so Rundfunkratsvorsitzende Gabriele Schade. Wenn das öffentlich-rechtliche Angebot mehr Menschen unter 30 für sich gewinnen soll, müsse sich dieses auch den Nutzergewohnheiten dieser Zielgruppe anpassen. Dabei spielt vor allem auch das Internet eine zunehmend größere Rolle.
„Die Beauftragung eines werbefreien Jugendangebots bietet auch die Chance, unzeitgemäße Restriktionen im Online-Bereich zu überdenken“, fuhr Schade fort. Welche Beschränkungen die Vorsitzende hier genau im Blick hat, ließ sie allerdings offen. Im Zusammenhang mit der trimedialen Ausrichtung des Angebots sei eine Novellierung des Telemedienauftrags notwendig.
Um das jüngere Publikum mit dem neuen Jugendkanal möglichst gut anzusprechen, sollen sich auch junge Menschen am Programm des Angebots beteiligen. Dabei soll die Zielgruppe sowohl redaktionell als auch inhaltlich verstärkt in Prozesse eingebunden werden. [fm]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
