Hamburg – Seit einiger Zeit wird über die Geschäftspraxis der Medienagenturen gestritten, die zwischen Werbekunden und Sendern vermitteln. Trotz Einlenkung der Agenturen ist die Diskussion noch lange nicht beigelegt.
Laut einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ hat das Kartellamt jetzt wieder Wind in die Kontroverse um die undurchsichtigen Praktiken der Agenturen gebracht. Sie behaupten, dass es durch die Rabatte der großen TV-Vermarkter schwierig für kleinere Anbieter sei, sich auf dem Markt zu behaupten.
Ursprung der Diskussion war der Skandal um Aegis-Manager Alexander Rutzicka, der im vergangenen Jahr 30 Millionen Euro veruntreut haben soll. Daraufhin geriet auch das undurchsichtige Vergütungssystem der Agenturen als solches in das Kreuzfeuer der Kritik. Sie arbeiten mit so genannten Share Deals. Dabei kriegen die Agenturen Rabatte, deren Höhe sich am Anteil der verkauften Pakete im Vergleich zum gesamten Werbeetats des Kunden berechnet.
Nach und nach reagieren die Agenturen auf die Vorwürfe. So hat IP, der Werbezeitenvermarkter von RTL und Sevenonemedia, bereits eine Abschaffung der Share Deals angekündigt. Eine Alternative zu dieser Rabattpraxis konnte die Branche allerdings noch nicht anbieten. Darauf wollen sich die Vermarkter innerhalb der nächsten Wochen einigen. [lf]
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