Medienprofessor: „Deutschland braucht mehr Stars“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – „In Deutschland gibt es keinen Mangel an guten Regisseuren, spannenden Geschichten und erstklassigen Schauspielern. Uns fehlen die Stars“, so Dr. Helmar Baum, der jetzt zum Professor für Medienökonomie an der Mediadesign Hochschule in Berlin berufen wurde.

Wenn sich deutsche Kino-Produktionen dauerhaft gegen amerikanische Blockbuster behaupten wollen, braucht es mehr Stars wie Til Schweiger, die sich beim deutschen Kino-Publikum gegen Hollywood-Größen wie Bruce Willis und Julia Roberts durchsetzen können.

Stars seien zwar kein Garant für kommerzielle Erfolge, aber Untersuchungen zeigen, dass ein Star für das Kinopublikum immer noch eines der wichtigsten Entscheidungskriterien ist, in einen Film zu gehen. „Deshalb müssen Stars wie Marken aufgebaut und gepflegt werden – und genau das fehlt in Deutschland.“ Wie es funktioniert, zeigt ein Blick nach Hollywood. „Dort binden Studios Stars für mehrere Filme an sich und bauen sie so mit auf“, beobachtet Prof. Dr. Baum. Die Folge: Studios werben offensiv mit den Schauspielern, weil sie heute und in Zukunft von deren Image profitieren.
 
Dass diese Strategie auch in Deutschland erfolgreich sein kann, hat die Zusammenarbeit von Til Schweiger und der Constantin-Film von Bernd Eichinger bewiesen. Das sei bis heute aber die Ausnahme geblieben. „Außer Til Schweiger hat in Deutschland nur noch Bully Herbig wirkliches Star-Format“, so Prof. Dr. Baum. So überrascht es nicht, dass die beiden Stars das „Gesicht“ der größten deutschen Kino-Erfolge der letzten Jahre waren: „Keinohrhasen“ und „Der Schuh des Manitu“.
 
Der erfolgreiche Aufbau von Stars setze einen extremen Kooperationswillen von Verleihern, Produzenten und Agenten voraus. „Diese Mühe wird belohnt, weil neue Stars den Marktanteil deutscher Kinofilme dauerhaft stärken werden“, so Prof. Dr. Helmar Baum. [mw]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Medienprofessor: "Deutschland braucht mehr Stars" Der Aufbau von deutschen Stars ist nicht möglich, solange die Schauspieler fast nur in schlechten deutschen Filmen mitspielen können - und wenn an ihrer Seite irgendwelche sogenannten Comedians in den Filmen mitwirken.
  2. AW: Medienprofessor: "Deutschland braucht mehr Stars" Wenn der nuschelnde Til als der Superstar dargestellt wird, so haben wir doch einige mehr in D. Ich denke an Heino Ferch, Franka Potente, Martina Gedeck....... Klar, Otto Waalkes gehört da nicht dazu.....
  3. AW: Medienprofessor: "Deutschland braucht mehr Stars" "deutsche Kino-Produktionen dauerhaft gegen amerikanische Blockbuster behaupten wollen" Das Ziel ist schon falsch. Seine Feststellungen mögen ja richtig sein (Leute gucken EigenStar-Filme der jeweiligen Länder) aber fette Budgets u.ä. gibt es eher in Hollywood und 100 Millionen Euro investiere ich lieber in US-Filme als in suspekte deutsche Stories/deutsche Regisseure die bestenfalls in Deutschland wenn überhaupt laufen. Und die genannten Mini-Stars ziehen für deutsche Produktionen gut genug die sich sonst nur in den ÖR der Nachbarländer verkaufen. Und wenn man auf 28 Ost die vielen Filme sieht, fragt man sich eh, wieso ständig noch mehr Remakes und langweilige Filme gedreht werden. Nur um als Boss abzukassieren und Studenten/Handlanger billig zu bezahlen und einen auf (möchtegern-pseudo-)Kulturell zu machen.
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